China will kein Schweinefleisch aus Deutschland
12. September 2020Auch indirekte Einfuhren sowie der Import von Schweinefleischprodukten würden untersagt, teilten das chinesische Landwirtschaftsministerium und der Zoll des Landes mit. Alle Lieferungen von Fleisch und Produkten von Schweinen oder Wildschweinen, die danach verschifft werden, sollen nach der Anweisung des chinesischen Zoll zerstört oder zurückgeschickt werden. Alle Lieferungen, die vorher geschickt worden seien, sollen erst nach verschärften Kontrollen freigegeben werden, heißt es in der Mitteilung.
Deutsche Schweinefleisch-Exporte nach China und in andere Länder außerhalb der EU waren bereits zuvor gestoppt worden, weil laut Bundeslandwirtschaftsministerium dafür notwendige Zertifikate wegen des Schweinepest-Falls nicht mehr ausgestellt werden können. Auch Südkorea hat Schweinefleisch-Einfuhren aus Deutschland verboten. Weitere Exportstopps nach außerhalb der EU könnten folgen.
Am Donnerstag war bekanntgeworden, dass ein in Brandenburg an der Grenze zu Polen aufgefundenes totes Wildschwein mit dem Virus infiziert war. Es ist der erste Fall in Deutschland. China ist der größte Konsument von Schweinefleisch weltweit. Da es seit Ende 2018 selbst gegen einen massiven Ausbruch der Schweinepest kämpfen muss, hat das Land strenge Maßnahmen ergriffen. Weit mehr als 100 Millionen Tiere sind im vergangenen Jahr in China verendet oder mussten notgeschlachtet werden.
Damit bestätigt sich eine der größten Sorgen der deutschen Schweinehalter und der Fleischwirtschaft. Bauernpräsident Joachim Rukwied hatte gewarnt, ein Wegbrechen des chinesischen Marktes "würde uns sehr, sehr stark treffen".
Das Bundesagrarministerium spricht nach eigenen Angaben mit mehreren Nicht-EU-Staaten über weitere Handelsmöglichkeiten. Ziel ist, Exportstopps wegen der Tierseuche nur auf Schweinehalter aus betroffenen deutschen Regionen zu begrenzen.
uh/haz (dpa, rtr)