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Chrysler bereitet Börsengang vor

16. September 2013

Im Preispoker um Chrysler gibt es nach Darstellung von Fiat -Chef Sergio Marchionne bislang keine Aussicht auf eine Einigung. Als Notlösung wird ein Börsengang von Chrysler vorbereitet.

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BERLIN - MAY 04: A Fiat logo on a keychain dangles next to the hood ornament of a Chrysler car in this photo illustration on May 4, 2009 in Berlin, Germany. According to media reports Chrysler is expected to sell most of its assets to Italian carmaker Fiat, and Fiat is also seeking a strategic investment in troubled German carmaker Opel, which is owned by GM. (Photo Illustration by Sean Gallup/Getty Images)
USA Italien Auto Chrysler Fiat Fiat-Chef Chrysler-Börsengang auf den WegBild: Getty Images

Die Verhandlungen um die komplette Übernahme des US-Autobauers Chrysler durch Fiat ziehen sich hin. Der italienische Autobauer hält 58,5 Prozent an Chrysler, die restlichen 41,5 Prozent liegen bei dem Veba-Gesundheitsfonds der US-Autogewerkschaft UAW. Marchionne möchte die Anteile übernehmen, um Chrysler voll kontrollieren zu können. Der Fonds hatte jedoch doppelt so viel Geld verlangt, wie der Turiner Konzern bereit ist zu zahlen. Fiat und der Fonds streiten vor Gericht um den Wert der verbliebenen Chrysler-Anteile, für die Fiat eine Kaufoption hat.

Chrysler hält Fiat über Wasser

Nun bereitet der US-Autobauer Chrysler angesichts der ins Stocken geratenen Verhandlungen einen Börsengang vor. "Wir sollten bereit sein, die Dokumente für den Börsengang innerhalb der dritten Woche des Monats vorzulegen", sagte Fiat-Chef Marchionne laut einem Bericht der "Financial Times" vom Montag.

Börsengang nur Notlösung

Allerdings könnte ein Börsengang die Pläne des italienischen Autokonzerns behindern, beide Firmen enger miteinander zu verzahnen und den weltweit siebtgrößten Autohersteller zu bilden, sagte Marchionne weiter. Daher ist ein Börsengang für Marchionne nur eine Notlösung. Denn der Fiat-Chef will die profitable US-Tochter schnellstmöglich komplett unter das Konzerndach holen, um deren Einnahmen direkt verwenden zu können. Fiat selbst steckt in Europa in den roten Zahlen.

An employee checks a new car at the Maserati new plant in Turin, January 30, 2013. Italian car maker Fiat's Chief Executive Sergio Marchionne said on Wednesday he sees car sales in Italy and Europe in 2013 to be "more or less" like last year. In addition to being the chief executive of Fiat and its U.S. unit Chrysler, Marchionne serves as president of the European Automobile Manufacturers' Association. REUTERS/Stefano Rellandini (ITALY - Tags: BUSINESS TRANSPORT)
Fiat schreibt rote Zahlen in Europa - Chrysler soll das richtenBild: Reuters

Der Börsengang gilt als Ausweg und Druckmittel gegen die Gewerkschaft. Dabei könnte der Fonds zumindest einige seiner Anteile verkaufen. Fiat könnte dann zuschlagen und seine derzeitige Beteiligung zum Marktpreis aufstocken. Allerdings müsste der Konzern dazu womöglich tiefer in die Tasche greifen als bei einem direkten Kauf. Ein Börsengang ist nach früheren Fiat-Angaben noch in diesem Jahr möglich - wahrscheinlicher aber dürfte Anfang 2014 sein.

iw, dk (dpa, rtr)