Reisewarnung für Paris und die Côte d'Azur
25. August 2020Die deutschen Reisewarnungen gelten für den Großraum Paris und Teile der französischen Mittelmeerküste. Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus war dort nach oben geschnellt. Die Warnung ist zwar kein Reiseverbot für diese Teile Frankreichs, aber für Rückkehrer besteht eine Verpflichtung zum Corona-Test und zu häuslicher Quarantäne.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte die Regionen Île de France und Provence-Alpes-Côte-d'Azur zuvor zu Risikogebieten erklärt. Sie umfassen neben der französischen Hauptstadt bekannte Reiseziele wie Marseille, Nizza, Cannes und Aix-en-Provence. Auch vor nicht notwendigen, touristischen Reisen ins Überseegebiet Französisch-Guyana wird gewarnt.
Armee soll bei Nachverfolgung Infektionsketten helfen
In Spanien soll angesichts wieder steigender Corona-Fälle das Militär im Kampf gegen das Virus eingesetzt werden. Ministerpräsident Pedro Sanchez sagte, die Soldaten sollten bei der Nachverfolgung von Infektionsketten helfen. "Die Regionen, die nicht über genügend Personal verfügen, können sich auf unsere Armee verlassen."
In einem ersten Schritt sollen 2000 Soldaten zur Verfügung gestellt werden. Sie seien für diesen Einsatz ausgebildet worden. Damit reagiert die Regierung auf Klagen über Personalmangel im Kampf gegen die Pandemie in den am schwersten betroffenen Regionen.
Immunität bleibt eine vage Hoffnung
Nach einem Fall in Hongkong werden nun auch in Europa bei zwei ehemaligen COVID-19-Patienten erneute Infektionen gemeldet. Es handelt sich um eine Frau in Belgien, die sich erstmals im März ansteckte und dann wieder im Juni und eine ältere Person in den Niederlanden mit einem geschwächten Immunsystem, wie der niederländische Rundfunksender NOS unter Verweis auf die Aussagen von Virologen berichtete. Das niederländische Institut für öffentliche Gesundheit bestätigte den Fall in den Niederlanden. Der Virologe Marc Van Ranst, der über die Patientin in Belgien berichtete, erklärte, es sei wahrscheinlich, dass weitere Reinfektionen bekanntwerden. "Das sind keine guten Nachrichten."
Briatores Luxusbar ist Hotspot auf Sardinien
Das Nachtlokal des ehemaligen Formel-1-Managers Flavio Briatore im Badeort Porto Cervo auf Sardinien hat sich nach Medienberichten zu einem Corona-Herd entwickelt. Der 70-jährige Briatore selbst werde mit Symptomen der Krankheit im San-Raffaele-Krankenhaus in Mailand behandelt, wie sein Team nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa mitteilte.
Die Zahl der positiven Coronavirus-Abstriche im Umfeld des "Billionaire"-Clubs sei auf etwa 60 Fälle gestiegen, berichteten Ansa unter Berufung auf örtliche Gesundheitsstellen. Die ersten Ansteckungen in dem Prominenten-Treff Briatores waren schon vor einigen Tagen bekannt geworden. Auf der italienischen Insel war der Erreger SARS-CoV-2 lange kaum nachgewiesen worden. Nun stieg die Zahl der Neuinfizierten stark. Sardische Stellen sprachen davon, dass Touristen die Infektionen mitgebracht hätten.
Tausende in Schweden mit falschem Testergebnis
Mindestens 3700 Menschen in Schweden haben nach einem Corona-Test ein falsches Ergebnis bekommen. Wie die Gesundheitsbehörden mitteilten, wurden alle positiv auf das Virus getestet, obwohl sie nicht wirklich infiziert waren. Es handele sich vor allem um Personen, die selbst einen sogenannten PCR-Test angewendet hatten. Der Fehler sei in zwei Labors festgestellt worden, die die kommerziellen Schnelltests aus China analysierten. Rückblickend wurde festgestellt, dass der Test nicht zwischen niedrigen Viruskonzentrationen und virusfreien Proben unterscheiden konnte.
Von China aus seien die Tests neben Schweden auch in viele andere Länder exportiert worden. Daher habe man die zuständigen Behörden in Europa und die Weltgesundheitsorganisation informiert, heißt es aus Stockholm.
Datenschützer kritisieren türkische Corona-App
Die App hat eine neue Funktion, die laut Datenschützern eine "Kultur der Denunziation" fördern könnte. Die in der staatlichen Smartphone-App "Hayat Eve Sigar" ("Das Leben ist zuhause") freigeschaltete Funktion erlaubt es den Nutzern, den Behörden Verstöße anderer gegen Corona-Schutzmaßnahmen zu melden. Dazu können Nutzer in der App nun Fotos, Adressen und Beschreibungen hochladen.
Datenschützer sehen die App insgesamt problematisch. Sie gewährleiste die Anonymität der Nutzer nicht und teile ihre Informationen mit vielen öffentlichen und privaten Institutionen, einschließlich Transportunternehmen.
qu/rb (dpa, rtr, afp)