Diese Corona-Regeln gelten jetzt in Europa
24. Januar 2021Deutschland
In Deutschland gilt seit Mitte Dezember ein sogenannter Lockdown: Schulen und Kitas sind weitgehend geschlossen, ebenso wie Geschäfte und Restaurants. Private Treffen sind nur im eigenen Haushalt und mit maximal einer weiteren Person erlaubt. In Orten mit besonders hoher Inzidenz (mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche) ist der Bewegungsradius auf 15 Kilometer um den Wohnort herum eingeschränkt. In einigen Bundesländern gelten außerdem nächtliche Ausgangsbeschränkungen.
Bei Einreisen aus ausländischen Risikogebieten besteht eine zehntägige Quarantäne- sowie eine Testpflicht. Die Bundesregierung hat für mehr als 20 Länder mit besonders hohen Infektionszahlen außerdem noch strengere Einreiseregeln verhängt. Seit Beginn der Pandemie haben sich in Deutschland mehr als 2,1 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 51.000 sind im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Jüngst ging die Zahl der täglichen Neuinfektionen leicht zurück.
Frankreich
Zwei Mal gab es in Frankreich bereits wochenlange strikte Ausgangsbeschränkungen. Mit Blick auf die Virus-Mutation, die sich in Großbritannien verbreitet, fordern viele Experten einen dritten Lockdown. Geschäfte und Schulen sind in Frankreich weitgehend geöffnet, Restaurants sind geschlossen. Landesweit gilt nun eine nächtliche Ausgangssperre von 18 Uhr bis 6 Uhr. Supermärkte schließen dann, Spazieren und Sport an der frischen Luft sind verboten. Neben Reisenden aus Nicht-EU-Ländern müssen nun auch Reisende aus europäischen Ländern einen negativen PCR-Test nachweisen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. In Frankreich sind bisher mehr als 71.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Seit Jahresbeginn waren die Infektionszahlen wieder gestiegen, derzeit liegen sie bei mehr als 20.000 Neuinfektionen täglich.
Großbritannien
Kurz vor Weihnachten hatte Premierminister Boris Johnson von einer neu entdeckten Coronavirus-Mutation berichtet, die deutlich ansteckender sein könnte. Nach Ansicht von Experten ist die Variante B.1.1.7 zwischen 30 und 70 Prozent leichter übertragbar. Johnson sorgte mit der Aussage für Aufregung, dass die Variante auch tödlicher sein könne. Experten kritisierten den Premier für diese Aussage und erklärten, es sei zu früh, eine solche Feststellung zu treffen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen und der gemeldeten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus sind nach wie vor hoch. Bis zum 22. Februar gilt für ganz Großbritannien bereits der dritte Lockdown. In England darf das Haus nicht ohne triftigen Grund verlassen werden. Schulen, Universitäten und alle nicht nicht als wesentlich geltenden Geschäfte sind geschlossen.
Niederlande
In den Niederlanden gibt es seit Mitte Dezember einen Lockdown. Schulen, Geschäfte und Gaststätten sind zu. Privatkontakte sind auf eine Person außerhalb des eigenen Haushaltes beschränkt. Seit dem 23. Januar gibt es außerdem erstmals eine nächtliche Ausgangssperre von 21 Uhr bis 4.30 Uhr. Diese gilt zunächst bis zum 9. Februar.
Österreich
Eigentlich wollte die österreichische Regierung die Corona-Maßnahmen ab dem 25. Januar lockern. Doch Experten hatten angesichts der auch in Österreich bereits verbreiteten Virus-Mutation aus Großbritannien davor gewarnt. Der Lockdown wurde daher bis zum 7. Februar verlängert. Danach, so die Hoffnung, soll der Handel unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wieder öffnen. Bundeskanzler Sebastian Kurz nannte eine Inzidenz von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohnern als Richtschnur künftigen Handelns. Jüngst lag sie bei rund 120.
Portugal
Mit mehr als 14.000 Neuinfektionen hatte Portugal vor wenigen Tagen einen neuen Höchststand erreicht. Kitas, Schulen und Universitäten sind zunächst für zwei Wochen geschlossen, die Regierung hat einen neuen landesweiten Lockdown mit noch strikteren Ausgangsbeschränkungen verhängt. Der gilt seit dem 20. Januar zunächst für einen Monat und soll dafür sorgen, dass sich die britische Virus-Variante nicht weiter ausbreitet. Das Haus darf nur aus triftigem Grund verlassen werden. Homeoffice ist überall dort, wo möglich, Pflicht. Gaststätten und Geschäfte - außer für Lebensmittel und den täglichen Grundbedarf - müssen geschlossen bleiben.
Schweden
In Schweden liegt die 7-Tage-Inzidenz bei über 200, die Zahlen sind nach niedrigen Werten im Sommer wieder stark angestiegen. Schweden folgt trotzdem weiterhin seinem Sonderweg in der Corona-Pandemie. Statt strikter Corona-Maßnahmen gelten lediglich moderate Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Auch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist weiterhin keine Pflicht, sondern lediglich eine Empfehlung. Der Sonderweg hat vergleichsweise hohe Infektions- und Todeszahlen mit sich gebracht. Seit Beginn der Pandemie gab es knapp 540.000 Corona-Infektionen und rund 10.800 Todesfälle in Verbindung mit solchen Infektionen in Schweden. Auf die Bevölkerung des Zehn-Millionen-Einwohner-Landes heruntergerechnet waren das deutlich höhere Corona-Zahlen als etwa in Deutschland oder dem übrigen Skandinavien.
Spanien
Spanien ist innerhalb von Europa besonders schwer von der Corona-Pandemie betroffen. Am 18. Januar erreichte die Zahl der Neuinfektionen mit mehr als 84.000 einen Höchstwert. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen liegt weiterhin hoch, bei mehr als 40.000. Bis zum 9. Mai gilt im gesamten Land der Alarmzustand, was es den Autonomen Gemeinschaften (Regionen) ermöglicht, je nach Infektionslage nächtliche Ausgangssperren und Bewegungseinschränkungen zu verhängen und Zusammenkünfte zu begrenzen. Dadurch gelten landesweit unterschiedliche Regeln. Gaststätten dürfen meist entweder nur noch außer Haus verkaufen oder nur im Freien servieren. Viele Fitnessclubs sind geschlossen, Theater, Konzertsäle und Kinos dürfen wenn überhaupt nur einen Bruchteil ihrer Plätze besetzen. Einzelne Corona-Hotspots sind komplett abgeriegelt.
Tschechien
Wegen weiterhin hoher Infektionszahlen hat die Regierung den Notstand bis Mitte Februar verlängert. Gaststätten und Hotels sowie die meisten Geschäfte sind geschlossen. Es gilt eine nächtliche Ausgangssperre von 21 Uhr bis 5 Uhr. Es ist verboten, in der Öffentlichkeit Alkohol zu trinken, kulturelle sowie Freizeiteinrichtungen sind geschlossen.