Dahlmeier und Rydzek Sportler des Jahres
17. Dezember 2017Die deutschen Biathleten sind bei ihrer Rückreise vom Weltcup im französischen Le Grand-Bornand auf dem Genfer Flughafen gestrandet. Weil es Probleme bei der Waffenkontrolle gab, wurden Simon Schempp & Co am Sonntagabend trotz pünktlichen Check-Ins nicht mehr in die Maschine nach Deutschland gelassen. Glück für Laura Dahlmeier: Die siebenmalige Weltmeisterin war bereits zuvor mit einem anderen Flieger zur Sportler-Gala nach Baden-Baden gereist und konnte so ihren Preis als Sportlerin des Jahres persönlich entgegennehmen.
Mit Platz drei im Massenstart, Rang zwei im Sprint und dem Sieg in der Verfolgung beim letzten Weltcup des Jahres unterstrich Dahlmeier eindrucksvoll, warum die rund 3000 stimmberechtigten Journalisten sie gewählt hatten. Bei den Männern siegte der Nordische Kombinierer Johannes Rydzek, der in der vergangenen Saison Rekordweltmeister wurde. Als beste Mannschaft wurden wie im vergangenen Jahr die Beachvolleyball-Olympiasiegerinnen Laura Ludwig (31) und Kira Walkenhorst (27) geehrt, die im Sommer WM-Gold und damit den letzten ihnen noch fehlenden großen Titel geholt hatten.
Dahlmeier und Rydzek: Medaillenhoffnungen in Pyeongchang
Laura Dahlmeier hatte bei der WM in Hochfilzen im Februar Geschichte geschrieben. Die 24-Jährige gewann als erste Biathletin überhaupt fünfmal Gold und eine Silbermedaille. Zudem sicherte sie sich als erste Deutsche seit Magdalena Neuner wieder den Sieg im Gesamtweltcup. Ihre Ziele bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea in anderthalb Monaten sind klar: "Eine goldene Medaille soll es auf jeden Fall werden", so Dahlmeier, "am liebsten im Einzel."
In Südkorea will auch Rydzek triumphieren - Olympiasieger war der Kombinierer schließlich noch nie. Der 26 Jahre alte Rekordweltmeister hatte bei der Nordischen Ski-WM in Lahti bei vier Starts viermal Gold gewonnen. Er war der Anführer der "Dominierer" im Weltcup-Zirkus, auch wenn er in der Saisonwertung am Ende "nur" Zweiter hinter Eric Frenzel wurde. Rydzek wurde als erster Winterathlet seit Biathlet Michael Greis 2006 und als vierter Kombinierer nach Georg Thoma (1960), Franz Keller (1968) und Ronny Ackermann (2005) zum Sportler des Jahres gewählt.
Neuer Preis: Bester Newcomer
Vor Ludwig und Walkenhorst hatten es bislang nur die Ruderer aus dem Deutschland-Achter geschafft, ihren Titel bei der Wahl zu verteidigen, zuletzt 1988 und 1989. Die Beachvolleyballerinnen setzten sich mit 2140 Stimmen vor eben jenen (1668) und der Staffel der Nordischen Kombinierer (1472) durch. Die Fußball-Nationalmannschaft, die im Sommer den Confed Cup gewonnen hatte, landete auf Platz fünf (1040). Der neugeschaffene Newcomer-Preis ging an die 22 Jahre alte Skeleton-Weltmeisterin Jacqueline Lölling. Der Preis wurde durch eine Jury aus ehemaligen Sportlern des Jahres vergeben.
sw/rk (dpa)