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Demo in Israel für Friedensgespräche

25. Oktober 2015

Mehrere tausend Menschen haben in Tel Aviv für eine Gesprächslösung im israelisch-palästinensischen Konflikt demonstriert. Immerhin: Die Spannungen auf dem Tempelberg scheinen nun entschärft.

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Demonstranten mit "Peace Now"-Schild (Foto: picture alliance / NurPhoto/Gili Yaari)
Bild: picture alliance / NurPhoto/Gili Yaari

Zu der Kundgebung am Samstagabend auf dem Rabin-Platz in Tel Aviv fanden sich nach Angaben der Organisation "Peace Now" (Frieden Jetzt) rund 6000 Menschen ein. Sie riefen im Chor "Juden und Araber wollen sich nicht hassen" und "Israel, Palästina, zwei Staaten für zwei Völker". Nach israelischen Medienangaben kritisierten die Protestierenden auch die Politik der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Die Demonstration fand am Vorabend des 20. Jahrestages der Ermordung des damaligen Ministerpräsidenten und Friedensnobelpreisträgers, Jizchak Rabin, statt. Dieser war bei einer Friedenskundgebung von einem jüdischen Extremisten erschossen worden. Rabin hatte den Friedensprozess mit den Palästinensern maßgeblich vorangebracht, sein Attentäter wollte diese Entwicklung torpedieren. Seither lag der Friedensprozess immer wieder auf Eis.

Neue Regeln für den Tempelberg

Seit Monatsbeginn sind die anhaltenden Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern wieder in offene Gewalt mit Dutzenden Toten auf beiden Seiten umgeschlagen. Entzündet hatte sie sich am Streit um die Nutzungsrechte auf dem Juden und Muslimen heiligen Tempelberg in Ostjerusalem.

Um die Lage zu entschärfen, haben sich Israel und Jordanien unter Vermittlung von US-Außenminister John Kerry auf neue Regeln geeinigt. Demnach sei eine 24-stündige Video-Überwachung des Geländes um den Tempelberg vereinbart worden, so Kerry, die auch Israel akzeptiert habe. Jordanien hat gemäß seinem Friedensvertrag mit Israel von 1994 die Aufsicht über den Tempelberg. "Dies wird für umfassende Sicherheit und Transparenz sorgen", sagte der US-Außenminister nach seinem Gespräch mit dem jordanischen König Abdullah II. Die Kameras könnten Menschen davon abhalten, "die Unverletzlichkeit dieser heiligen Stätte zu stören".

"Muslime beten, Nicht-Muslime besuchen"

Israels Ministerpräsident erneuerte sein Versprechen, den Status Quo am Tempelberg zu achten. "Israel wird seine langjährige Politik weiterverfolgen: Muslime beten auf dem Tempelberg, Nicht-Muslime besuchen den Tempelberg", so Netanjahu. Die Palästinenser verdächtigen dagegen die israelische Regierung, die bisherige Regelung, wonach die Juden das Gelände zwar besuchen, aber nicht dort beten dürfen, verändern zu wollen.

Das Hochplateau in der Altstadt von Jerusalem, auf dem die Al-Aksa-Moschee und der Felsendom liegen, wird von Muslimen als "Das edle Heiligtum" und von den Juden als Ort des zweiten jüdischen Tempels verehrt.

fab/cw (afp, dpa)