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Der Fall Chemnitz: Waren Drogen im Spiel?

14. Februar 2019

Mehr als fünf Monate nach dem gewaltsamen Tod des 35-jährigen Daniel H. in Chemnitz sind Details aus der Anklageschrift bekannt geworden. Demnach hat es vor der Tat einen Streit um Drogen gegeben.

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Deutschland, Chemnitz: Blumen und Kerzen am Tatort des getöteten Opfers
Gedenken am Tatort des getöteten Opfers Daniel H.Bild: picture-alliance/dpa/S. Kahnert

Derzeit haben die Ermittlungsbehörden im Fall Daniel H. noch zwei Tatverdächtige: den Iraker Farhad A., der flüchtig ist und sich mutmaßlich ins Ausland abgesetzt haben soll, und Alaa S. Gegen den Syrer hat die Staatsanwaltschaft Anfang Januar Anklage erhoben. Er sitzt seit August in Untersuchungshaft, ihm wird unter anderem gemeinschaftlicher Totschlag vorgeworfen.

So könnte es gewesen sein

Den Ermittlungen zufolge geriet der Iraker A. in der Nacht zum 27. August auf der Straße mit H. in Streit. Wie Nord-, West- und Mitteldeutscher Rundfunk sowie "Süddeutsche Zeitung" berichten, fragte A. das spätere Opfer nach Kokain. Aussagen zufolge hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits Drogen konsumiert. Als der Streit eskalierte, sei S. dem Iraker zu Hilfe geeilt. Beide hätten anschließend laut Aussage eines Zeugen mit Messern mehrfach auf den 35-Jährigen eingestochen. Dieser starb unmittelbar nach der Tat. Auch bei ihm haben die Ermittler den Medienberichten zufolge Kokainkonsum festgestellt. S. bestreitet den Hergang und die Tat.

Zeuge unter Druck

Wie es in dem Medienbericht weiter heißt, soll der Hauptbelastungszeuge bedroht worden sein. Bereits im September habe er Anzeige bei der Polizei erstattet. Bekannte von S. hätten ihn an seiner Arbeitsstelle aufgesucht und bedroht. Er sei auch geschlagen worden.

Chemnitz Deutschland Rechtsextremismus Neo-Nazis
Der Fall löste ausländerfeindliche Demonstrationen aus - es war die Rede von "Hetzjagden" gegen Ausländer Bild: picture-alliance/AP Photo/J. Meyer

Der Todesfall löste in Chemnitz eine Reihe ausländerfeindliche Demonstrationen und Aufmärsche von Rechtsextremen aus, die bundesweit für Aufsehen sorgten. Der Umgang der Behörden und der Politik damit wurde kritisiert. In der Folge musste der Chef des Verfassungsschutzes, Georg Maaßen, seinen Posten räumen.

fab/djo (afp, mdr.de)