Die Bären sind:
16. Februar 2008Der Goldene Bär für den besten Film der 58. Berlinale ist am Samstagabend an den brasilianischen Film "Tropa de Elite" (Elite-Einheit) von José Padilha vergeben worden. Das teilte die Berlinale-Jury am Samstagabend (16.2.2008) im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz in Berlin mit. In seinem kontrovers diskutierten Spielfilmdebüt erzählt Regisseur Padilha vom brutalen Kampf einer Spezial-Einheit der Militärpolizei gegen die Drogenmafia in den Elendsvierteln von Rio de Janeiro.
Als beste Schauspielerin zeichnete die Jury unter Vorsitz des französisch-griechischen Regisseurs Constantin Costa-Gavras die Britin Sally Hawkins mit einem Silbernen Bären aus. Sie bezauberte das Festivalpublikum als ewig gut gelaunte, sich dem Erwachsenwerden verweigernde 30-jährige Poppy in Mike Leighs Komödie "Happy-Go-Lucky" (Unbeschwert). Bester Darsteller wurde der Iraner Reza Naji als arbeitsloser Familienvater in "The Song Of Sparrows" (Der Gesang der Spatzen) von Majid Majidi.
Regie-Bäre für Anderson
Den Silbernen Bären für die beste Regie ging an den US-Amerikaner Paul Thomas Anderson ("Magnolia"). Er wurde für sein für acht Oscars nominiertes und auch als Bären-Favorit gehandeltes Ölsucher-Drama "There Will Be Blood" ausgezeichnet.
Der Silberne Bär für das beste Drehbuch geht nach China. Die Jury zeichnete Regisseur Wang Xiaoshuai für sein Drama "In Love We Trust" aus. Darin kämpft eine Mutter um ihre krebskranke Tochter. "Das Filmemachen ist in China schwierig für unabhängige Filmemacher. Dieser Preis hilft uns sehr", sagte der Regisseur.
Die sechsköpfige Jury musste die Gewinner aus 21 Produktionen auswählen. Erstmals in der Geschichte der Festspiele bewarb sich mit "Standard Operation Procedure" von Errol Morris auch ein Dokumentarfilm um die begehrten Trophäen.
Die Preise
Die Jury für den besten Kurzfilm im Wettbewerb sowie die unabhängigen Jurys haben folgende Preise vergeben:
GOLDENER BÄR FÜR DEN BESTEN KURZFILM:
"O zi buna de plaja" (Ein guter Tag zum Schwimmen) von Bogdan Mustata (Rumänien)
DER KIRCHENPREIS DER ÖKUMENISCHEN JURY:
"Il y a longtemps que je t'aime..." von Philippe Claude(Frankreich/Deutschland)
FIPRESCI-PREIS DES INTERNATIONALEN FILMKRITIKER-VERBANDES:
"Lake Tahoe" von Fernando Eimbcke (Mexiko)
JUGENDFILMWETTBEWERB GENERATION 14plus
"The Black Balloon" von Elissa Down (Australien)
KINDERFILMPREIS GENERATION Kplus
"Buda Az Sharm Foru Rikht" (Buddha zerfiel vor Scham) von Hana Makhmalbaf (Iran/Frankreich)
FRIEDENSFILMPREIS:
"Buda Az Sharm Foru Rikht" (Buddha zerfiel vor Scham) von Hanab Makhmalbaf (Iran/Frankreich)
CALIGARI-PREIS DES BUNDESVERBANDES KOMMUNALE FILMARBEIT FÜR EINEN
FORUM-FILM:
"Slingshot" (Tirador) von Brillante Ma. Mendoza (Philippinen)
GILDE DEUTSCHER FILMKUNSTTHEATER:
"Restless" von Amos Kollek (Israel/Deutschland/Kanada/Belgien/Frankreich)
PANORAMA-PUBLIKUMSPREIS:
"Lemon Tree" von Eran Riklis (Israel/Deutschland/Frankreich)
SCHWUL-LESBISCHER FILMPREIS "TEDDY":
"Die reine Wahrheit über Queen Raquela" von Olaf de Fleur Johannesson (Island)
AMNESTY INTERNATIONAL FILMPREIS:
"Sleep Dealer" von Alex Rivera (USA/Mexiko)
PREIS DER C.I.C.A.E. (INTERNATIONALER VERBAND DER FILMKUNSTTHEATER)
"Revanche" von Götz Spielmann (Österreich)
Musik stand in diesem Jahr im Mittelpunkt der Festspiele. Mit den Rolling Stones, Madonna, Patti Smith und Neil Young sorgten zahlreiche Stars aus der Musikbranche für die Höhepunkte des Festivals. Am Sonntag endet die 58. Berlinale mit einem Publikumstag. (sams)