Neue Panne: Regierungsflieger bleibt am Boden
30. Januar 2019Da ist der Wurm drin: Eigentlich wollte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach seinem Staatsbesuch an diesem Mittwoch in Äthiopien wieder zurück nach Berlin fliegen. Doch daraus wird erstmal nichts. Statt im Flieger zu sitzen, blieb der Bundespräsident zusammen mit seiner 55-köpfigen Delegation vorerst weiter im Hotel. Grund: Der Regierungsflieger "Theodor Heuss " streikt.
Aus dem Präsidialamt hieß es, bei dem Defekt handele es sich um ein "Druckluftproblem", das auf dem Flughafen von Addis Abeba behoben werden könne. An dem technischen Problem der A 340 werde mit Hochdruck gearbeitet, hieß es in Addis Abeda. Ursprünglich sollte der Flieger um 12:50 Uhr (MEZ) starten.
Pannenserie nimmt kein Ende
Es ist nicht das erste Mal, dass die Maschinen der Bundesregierung Probleme machen. Erst vor kurzem war Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) tagelang in Afrika gestrandet. Der Ausfall eines Ventils am rechten Triebwerk verhinderte den geplanten Weiterflug von Malawi nach Sambia. Müller musste zunächst mit einem Linienflug weiterreisen.
Ende November hatte es Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) getroffen. Die Bundeskanzlerin musste ihren Flug zum G20-Gipfel in Buenos Aires wegen eines ernsthaften technischen Defekts am Kanzlerinnen-Airbus "Konrad Adenauer" unterbrechen. Unter anderem war damals das Funksystem total ausgefallen. Auch Merkel musste daraufhin in eine Linienmaschine umsteigen und traf erst mit großer Verspätung bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs in Argentinien ein.
Für Aufsehen sorgte auch die Rückreise von Finanzminister Olaf Scholz im Oktober 2018. Scholz wollte eigentlich mit der Airbus "Konrad Adenauer" von der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) von Bali zurück nach Berlin fliegen. Doch da machten ihm Nagetiere einen Strich durch die Rechnung: Sie hatten Elektrokabel durchgebissen und so den Abflug verhindert.
Multilateralismus muss weltweit verteidigt werden
Bundespräsident Steinmeier war unter anderem zu Besuch bei der Afrikanischen Union (AU), die ihren Hauptsitz in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba hat. Steinmeier traf sich mit dem Vize-Kommissionsvorsitzenden der AU, Kwesi Quartey. Beide Seiten seien sich einig, dass der Multilateralismus verteidigt werden müsse "auch gegen die, die ihn in Frage stellen", sagte Steinmeier. "Wir brauchen Unterstützer einer internationalen Ordnung, die auf dem Völkerrecht basiert und sich nach gemeinsamen Regeln vollzieht". Der AU wird häufig eine Wirkungslosigkeit nachgesagt: Zwar werden viele Entscheidungen getroffen, doch nur wenige Staaten setzen diese um. Zudem fehlen der AU die finanziellen Mittel, um die Abkommen durchzusetzen.
Auch mit dem äthiopischen Ministerpräsidenten Abiy Ahmed führte Steinmeier Gespräche. Schon am Montag hatte er dem 42-Jährigen Reformer Unterstützung für dessen Kurs der Demokratisierung und Liberalisierung zugesagt. Er sei optimistisch, dass Ahmed den langen Atem für die Reformen habe.
fa/ kle (dpa, afp)