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Handballer greifen nach den Sternen

Stefan Nestler30. Januar 2016

Mit einem Sieg im Finale gegen Spanien kann das junge deutsche Handball-Nationalteam die EM in Polen endgültig zum "Wintermärchen" machen. Motivation verleiht auch der Sensationssieg von Angelique Kerber in Melbourne.

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Spielszene aus der Vorrundenpartie gegen Spanien. Foto: Getty Images
Bild: Getty Images/A. Nurkiewicz

Nach dem Triumph von Angelique Kerber bei den Australien Open der Tennisprofis wollen die deutschen Handballer im EM-Finale am Sonntag in Krakau gegen Spanien (Anwurf 17.30 Uhr, im DW-Liveticker ab 17.15 Uhr) nachziehen. "Sie kann für uns Vorbild sein. Zusammen mit ihrem Sieg können wir am Sonntag ein Wochenende der deutschen Sportgeschichte schreiben", sagte Bob Hanning, Vizepräsident des Deutschen Handballbundes (DHB). "Es wäre schön, wenn wir das Wochenende krönen könnten." Auch die Spieler verfolgten am Samstag das Finale in Melbourne und zeigten sich beeindruckt, aber auch angespornt von der Leistung Kerbers. "Das ist natürlich genial, was sie da für eine Energieleistung abgeliefert hat. Das ist unfassbar, und vielleicht können wir ja wirklich zusammen feiern", sagte Linksaußen Rune Dahmke. Und sein Teamkollege Tobias Reichmann ergänzte: "Ich hoffe, das ist ein gutes Omen für uns."

Wohlfühlen in der Außenseiter-Rolle

Die junge Mannschaft von Trainer Dagur Sigurdsson greift nach dem nervenaufreibenden 34:33-Sieg nach Verlängerung im Halbfinale gegen Norwegen nun nach den Sternen. "Jetzt geht es für beide Mannschaften um alles oder nichts", sagte der Bundestrainer vor dem Duell gegen Spanien: "Wir sind in der Underdog-Rolle, das liegt uns ganz gut. Ich habe ein gutes Feeling." Zum Auftakt der EM hatten die deutschen Handballer trotz einer starken Leistung gegen die Spanier mit 29:32 verloren. Die Iberer schalteten am Freitag im anderen Halbfinale die hoch gehandelten Kroaten mit 33:29 aus. Mit Ausnahme der Olympischen Spiele 2012 in London stand Spanien bei allen großen Turnieren seit 2011 mindestens im Halbfinale - einen EM-Titel gewannen sie allerdings noch nie. "Sie haben sehr erfahrene Spieler, eine starke Abwehr und super Torhüter", weiß Bundestrainer Dagur Sigurdsson: "Wenn wir im Angriff einen zehnminütigen Blackout haben, dann strafen sie es mit vier, fünf Toren. Dann ist es vorbei."

Deutsche Handballer jubeln über den Einzug ins Finale. Foto: Reuters
Ein eingeschworenes Team: Deutschlands Handballer wollen jetzt auch den TitelBild: Reuters/K. Pempel

"Kämpfen bis zum Umfallen"

Von Angst vor dem Favoriten ist im deutschen Team jedoch nichts zu spüren. "Wir haben in diesem Turnier gezeigt, dass wie eine Mannschaft sind, die immer alles reinlegt", sagt Rune Dahmke: "Jetzt wollen wir die letzte Hürde natürlich auch noch nehmen." Jeder im Team wolle nun "seinen Traum verwirklichen", ergänzt Kapitän Carsten Lichtlein. "Wir werden kämpfen, bis wir umfallen", verspricht Top-Torjäger Tobias Reichmann, der im bisherigen Turnierverlauf 26 von 27 Siebenmeter verwandelte und insgesamt schon 43 Treffer erzielte.

Auch Merkel drückt die Daumen

Gute Wünsche fürs Finale gab es auch von höchster Stelle. Bundeskanzlerin Angela Merkel rief den Bundestrainer persönlich an. "Die deutsche Mannschaft hat uns auf ihrem Weg durch das Turnier mit ihrer Leidenschaft und ihrem Kampfgeist mitgerissen", sagte Merkel. "Fürs Finale drücke ich mit Millionen von Fans die Daumen." Und im fernen Melbourne wird sicher auch die frischgebackene Australian-Open-Siegerin Angelique Kerber mitfiebern.

sn/og (mit sid, dpa)