Deutsche Manager positiv gestimmt
24. Mai 2013Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg von 104,4 Zählern im Vormonat auf 105,7 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag nach seiner Umfrage unter 7000 Managern mitteilte. Das ist der erste Anstieg nach zuvor zwei Rückgängen in Folge. Der Ifo-Index gilt als wichtigster Frühindikator für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft.
"Die deutsche Konjunktur behauptet sich in einem schwierigen europäischen Umfeld", sagte Ifo-Konjunkturchef Kai Carstensen. Das Geschäftsklima verbesserte sich sowohl in der Industrie als auch bei den Dienstleistern und im Groß- und Einzelhandel. "Die Exporterwartungen sind zwar leicht gesunken, signalisieren aber weiterhin, dass die Firmen mit Impulsen aus dem Ausland rechnen", sagte Carstensen. Nur in der Baubranche ließ die Stimmung etwas nach.
Frühjahrsbelebung erwartet
Sinkende Investitionen und Exporte sowie witterungsbedingte Behinderungen am Bau hatten die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal nur um 0,1 Prozent wachsen lassen. Die Bundesbank erwartet allerdings ein Anziehen der Wirtschaft im Frühjahr. "Für das zweite Quartal 2013 ist mit einer spürbaren gesamtwirtschaftlichen Belebung zu rechnen", heißt es im aktuellen Monatsbericht. Wegen des schwachen Jahresauftakts hat der Industrie- und Handelskammertag (DIHK) inzwischen jedoch seine Wachstumsprognose für 2013 mehr als halbiert - von 0,7 auf 0,3 Prozent.
Konsumenten helfen der Wirtschaft
Die Verbraucher in Deutschland sind indes in Kauflaune wie seit fast sieben Jahren nicht mehr. Das Barometer für das Konsumklima kletterte im Juni auf 6,5 Punkte, wie das Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK zu seiner Umfrage unter 2000 Verbrauchern mitteilte. "Das ist der höchste Wert seit September 2007", sagte ihr Experte Rolf Bürkl.
"Der solide Arbeitsmarkt und die steigende Kaufkraft erhöhen die Konsumlaune. Durch den steigenden Konsum ist das Wachstumsbild ausgeglichener", meinte Thomas Amend von der Privatbank HSBC Trinkaus. Die Deutschen seien nicht mehr so sehr vom Export abhängig. Der bleibe aber ein wichtiger Faktor. Amend: "Die Frage ist: Wie entwickelt sich die globale Konjunktur weiter, nachdem aus China zuletzt negative Signale kamen?"
rbr/wa (dpa, rtr, afpd)