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Deutscher Doppelerfolg im Straßenrennen

Jörg Strohschein mit dpa und sid
2. September 2021

Bei den Paralympics holen die Dreirad-Fahrerinnen Jana Majunke und Angelika Dreock-Käser Gold und Silber. Alhassane Baldé beendet seine Karriere im Rennrollstuhl. Die Rollstuhl-Basketballerinnen verlieren im Halbfinale.

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Paralympics Tokio 2020 |  Jana Majunke und Angelika Dreock-Käser
Doppelerfolg: Jana Majunke (l.) gewinnt das Straßenrennen, Angelika Dreock-Käser (r.) holt SilberBild: Oliver Kremer/imago images/Beautiful Sports

"Ich kann es noch gar nicht fassen", sagte Jana Majunke nach ihrem zweiten Gold in Tokio der ARD. "Mir liegt die Strecke einfach." Gerade hatte die an spastischen Bewegungsstörungen leidende 31-Jährige nach dem Zeitfahren auch das Straßenrennen über 26,4 Kilometer gewonnen und die zehnte deutsche Goldmedaille in Japan geholt. Majunke dominierte von Beginn an das Feld, konnte sich schnell absetzen und siegte in 1:00:58 Stunden.

Ihre 23 Jahre ältere Vereinskollegin Angelika Dreock-Käser, die nach einem Schlaganfall erstmals bei Paralympics startete, kam nach 1:03:40 Stunden als Zweite ins Ziel und jubelte nach Bronze im Zeitfahren ebenfalls über ihre zweite Medaille.

Baldé verpasst Finale im letzten Rennen 

"Mir fehlten der Speed und die Leichtigkeit, vielleicht auch im Kopf", mit diesen Woerten erklärte Rennrollstuhlfahrer Alhassane Baldé seine Karriere nach seinem dritten Vorlauf-Aus bei den Paralympics in Tokio offiziell für beendet erklärt. "Das war mein letztes Rennrollstuhlrennen", sagte der 35-Jährige, der es nach den 5000 und 1500 Metern auch über 800 Meter nicht in den Endlauf schaffte.

Tokio 2020 Paralympics | Rennrollstuhlfahrer Alhassane Baldé
Nach 17 Jahren Leistungssport ist nun für Alhassane Baldé SchlussBild: Thomas Klein/DW

Baldé hatte im Vorfeld bereits angekündigt, dass die Spiele in Japan zumindest seine letzten Paralympics werden. Den Abschied hat er sich anders vorgestellt. "Das ist schwer zu akzeptieren, aber im Endeffekt ist es Leistungssport", sagte er: "Ich blicke auf eine lange Karriere zurück, in der ich auch viele Höhen hatte. Das ist jetzt ein Tiefpunkt." 

Sein internationales Debüt gab Baldé vor 17 Jahren bei den Paralympics in Athen. Auch 2008 in Peking und 2016 in Rio nahm er an den Spielen teil. Sein größter Erfolg sind zwei Bronzemedaillen bei der WM 2017 in London sowie drei Silber- und drei Bronzemedaillen bei Europameisterschaften. In Deutschland war er in all der Zeit konkurrenzlos.

Gold-Traum für Rollstuhl-Basketballerinnen geplatzt

Tokio 2020 Paralympics Rollstuhl Basketball | Deutschland verliert gegen die Niederlande
Die deutschen Rollstuhl-Basketballerinnen unterliegen den Niederlanden deutlichBild: Kiichiro Sato/AP Photo/picture alliance

Die deutschen Rollstuhl-Basketballerinnen haben das Finale verpasst. Im Halbfinale verlor das Team um Kapitänin Mareike Miller gegen die Niederlande mit 42:52 und steht erstmals seit 2004 nicht im Paralympics-Endspiel. Am Samstag geht es dann um Bronze gegen die USA.

Lange war die Begegnung ausgeglichen. Beide Defensivreihen hatten das Match größtenteils im Griff. Im vierten Viertel waren die Niederländerinnen effizienter. Zudem bekam die Mannschaft von Bundestrainer Dennis Nohl die überragende Spielerin Mariska Beijer nie in den Griff. Mit 30 Punkten war die Niederländerin mit Abstand beste Werferin. Für Deutschland waren einmal mehr Katharina Lang (18 Punkte) und Fahnenträgerin Miller (14) die treffsichersten.

Schmidberger und Brüchle verlieren Finale im Tischtennis

Das Tischtennis-Duo Thomas Brüchle und Thomas Schmidberger hat im Team-Wettbewerb bei den Paralympics in Tokio die Goldmedaille denkbar knapp verpasst. Die topgesetzten Deutschen verloren in der Startklasse drei im Finale nach einer emotionalen Achterbahnfahrt mit 1:2 gegen China und holten wie schon in London und Rio Silber hinter dem Dauerrivalen.

"Wir sind todesenttäuscht, es tut mir todesleid für Thomas", sagte der 29-jährige Schmidberger, der im entscheidenden Match gegen Zhai Xiang bereits mit 2:0 Sätzen in Führung gelegen hatte, dann aber die letzten drei Sätze jeweils klar mit 4:11 verlor. "Ein 2:0 darf man in so einem Spiel nicht aus der Hand geben, das darf nicht passieren. Jetzt haben wir Silber, aber es fühlt sich an wie ein letzter Platz." Teamkollege Brüchle machte ihm "keine Vorwürfe. Wir gewinnen und verlieren zusammen", sagte der 45-Jährige: "Die Enttäuschung ist gerade riesengroß, wir waren das zweite Mal so nah dran."