Deutsches Fußballmuseum präsentiert Dauerausstellung
19. Oktober 2015Knapp eine Woche vor der Eröffnung des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund haben die Bauherren der Presse einen ersten Blick ins Innere gewährt. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach gab dabei, drei Tage nach Veröffentlichung zu angeblicher Korruption bei der WM-Bewerbung 2006 durch den "Spiegel", auch einen Einblick in seine Gefühlswelt: "Meine Freude wäre unbeschwerter, wenn es diese unberechtigten Vorwürfe nicht geben würde."
Das Deutsche Fußballmuseum bezeichnet der DFB-Präsident als ein "Jahrhundertprojekt", für Museumsgeschäftsführer Manuel Neukirchner könnte es zum "Wallfahrtsort" für Fußball-Liebhaber werden. Auf über 7.000 Quadratmetern werden über 1.600 Exponate ausgestellt. Darunter sind Kultobjekte wie die Mütze von Ex-Bundestrainer Helmut Schön oder der Schuh des WM-Finaltorschützen Mario Götze zu finden. Dazu erinnern über 24 Stunden Ton- und Filmmaterial und ein 3-D-Kino an die Highlights aus den vergangenen Jahrzehnten.
Werbefläche für DFB-Sponsoren?
Anlass zu Diskussionen über das Museum geben die Baukosten in Höhe von 36 Millionen Euro. Zur Refinanzierung sind rund 250.000 Besucher im Jahr nötig, die bis zu 17 Euro Eintritt zahlen müssen. Der Bund der Steuerzahler sprach schon bei der Planung von "öffentlicher Verschwendung", zumal bei Nichterreichung der Besucherzahlen der Steuerzahler für einen Teil des Verlustes aufkommen müsste. Von anderer Stelle wurde moniert, dass die Ausstellung auch zur Werbefläche für DFB-Sponsoren wird. Wolfgang Niersbach zeigt dafür kein Verständnis: "Finanzen und Kalkulation sind in Ordnung. Es ist keine Darstellungsfläche für Sponsoren, die Sponsoren sind integriert."
Das Deutsche Fußballmuseum eröffnet am kommenden Sonntag für das Publikum. Bereits am Freitag gibt sich die Prominenz aus Politik, Sport und Kultur bei einer Gala die Ehre.
cm/asz (dpa)