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Deutschland im Fadenkreuz der El Kaida

19. Januar 2009

In Deutschland sorgt ein neues Terrorvideo für Unruhe. Die Bundesregierung hält die im Internet aufgetauchte Videobotschaft für authentisch.

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Symbolbild Terrorismus (Quelle: AP)
Terror-Warnung an DeutschlandBild: AP Graphics

In dem halbstündigen Video, das vom Terrornetzwerk El Kaida stammen soll, fordert ein Deutsch sprechender Vermummter den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan. Der Film trägt den Titel "Rettungspaket für Deutschland".

"Sollten die Deutschen leichtgläubig und naiv meinen, als drittgrößter Truppensteller ungeschoren davon zu kommen, dann sind ihre Politiker leider fehl am Platz", betonte der Extremist. Der Mann, der sich "Abu Talha der Deutsche" nennt, fügte hinzu: "Eure Soldaten sind nirgends sicher." Konkrete Anschläge kündigte er allerdings nicht an.

"Drohvideo ist authentisch"

Bundeswehrsoldat mit Panzer in Afghanistan (Foto: AP)
Deutscher Soldat der ISAF-Schutztruppe in AfghanistanBild: AP

Die Bundesregierung zeigte sich von der Echtheit des Terrorvideos überzeugt. "Die Verlautbarung halten wir für authentisch", teilte das Innenministerium in Berlin am Sonntagabend (18.01.2009) mit. Nach Auswertung durch das Bundeskriminalamt (BKA) gehe das Ministerium davon aus, dass der vermummte Sprecher Deutschland in der ersten Jahreshälfte 2007 für eine Ausbildung in Terrorcamps im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet verlassen habe.

"Terrorgefahr gestiegen"

Das Innenministerium warnte vor der gestiegenen Terrorgefahr. Das Video baue eine "erhebliche Drohkulisse" auf und diene zur Vorbereitung von Anschlägen in der Bundesrepublik, hieß es in der Mitteilung. Besonders Besorgnis erregend seien die ausdrückliche Thematisierung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan, der detaillierte Deutschlandbezug und das zunehmende Auftreten von Personen aus Deutschland in solchen Verlautbarungen. Dies zeige, dass Deutschland in den besonderen Fokus von El Kaida gerückt sei.

Deutsche Botschaft im Visier

Rauchentwicklung nach Explosion von Autobombe in Kabul (Foto: AP)
17.01.2009: Anschlag vor deutscher Botschaft in KabulBild: AP

Am Wochenende hatte ein Selbstmordattentäter in Afghanistan mindestens fünf Menschen mit in den Tod gerissen, als er sein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug vor der deutschen Botschaft in Kabul in die Luft sprengte. Nach Angaben von Ärzten wurden bei dem Anschlag im Regierungs- und Diplomatenviertel zudem mehr als 30 Menschen verletzt. (wa)