1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Katastrophe

Deutschland schickt THW-Hilfe nach Indonesien

6. Oktober 2018

Acht Tage nach der schweren Erbeben- und Tsunami-Katastrophe schwindet zwar die Hoffnung, noch Überlebende zu finden. Ein Flugzeug des THW ist aber unter anderem mit Stromgeneratoren auf dem Weg nach Sulawesi.

https://p.dw.com/p/366St
Indonesien Aufräumarbeiten nach Erdbeben in Palu
Bild: Reuters/A. Perawongmetha

Gut eine Woche nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe ist deutsche Hilfe für die Opfer auf den Weg gebracht worden. Wie das Auswärtige Amt mitteilte, startete am Flughafen Frankfurt am Main eine Maschine mit Ausrüstung des Technischen Hilfswerks (THW) in die Region Sulawesi. Die Lieferung wird aus den insgesamt 1,5 Millionen Euro finanziert, die das Auswärtige Amt als Soforthilfe für Indonesien zur Verfügung stellt.

Deutsche Helfer unterstützen Behörden 

An Bord der Maschine befinden sich den Angaben zufolge 40 Generatoren zur Stromversorgung der Menschen und zum Betrieb von Kommunikationsanlagen. Außerdem reisen ehrenamtliche Helfer des THW mit, die die indonesischen Behörden beim Aufbau und der Inbetriebnahme der Anlagen unterstützen sollen.

Auch Lieferungen anderer Staaten und Hilfsorganisationen trafen mittlerweile im Katastrophengebiet ein. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind dort 200.000 Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Zwei Männer tragen eine Leiche in einem Tuch (Foto: Reuters/A. Perawongmetha)
Die Wahrscheinlichkeit, jetzt noch Überlebende zu finden, ist sehr geringBild: Reuters/A. Perawongmetha

Unterdessen wurden im Katastrophengebiet weitere Tote unter den Trümmern gefunden. Die Regierung spricht jetzt von mehr als 1700 Toten. Deutlich nach oben korrigiert wurde die Zahl der Vermissten. Ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde teilte mit, es gebe rund 5000 Menschen über deren Verbleib keine aktuellen Informationen vorlägen. Mehr als 82.000 Soldaten, zivile Helfer und Freiwillige suchen in der Stadt Palu nach Toten oder Überlebenden. Die Suche soll noch bis zum kommenden Donnerstag fortgesetzt werden.

Satellitenbilder zeigen, wie eine Siedlung von Palu bei dem Erdbeben verschwindet. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie sich der Boden verflüssigt und die Gebäude versinken. "Häuser und Gebäude sind vom Schlamm verschluckt worden, jetzt arbeiten Such- und Rettungstrupps in dem Gebiet", sagte Sutopo Nugroho, Sprecher des nationalen Katastrophenschutzes.

Gebiete bald zu Massengräbern erklären

Noch wurde die Suche aber nicht eingestellt. Indonesiens Sicherheitsminister Wiranto sagte, die Regierung spreche mit örtlichen Behördenvertretern und Geistlichen, wann die Suche in den am schwersten betroffenen Gebieten beendet werde und diese Gebiete zu Massengräbern erklärt würden.

Männer heben Trümmer an einem Strand auf (Foto: Reuters/Beawiharta)
Dorfbewohner räumen zusammen die Trümmer wegBild: Reuters/Beawiharta

Derweil wächst die Sorge vor Gefahren für die Helfer. Ein Vertreter der indonesischen Rettungskräfte, Yusuf Latif, sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Einsatzkräfte seien bei der Bergung der Leichen gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt. Die meisten Leichen seien nicht intakt, es drohten Ansteckungen. "Wir haben unsere Teams geimpft, aber wir müssen besonders vorsichtig sein", sagte er.

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) können sich Menschen, die in direktem Kontakt mit Leichen sind, mit Tuberkulose, Cholera oder anderen Krankheiten infizieren.

jmw/se (afp, dpa)