Die Deutsche Weinkönigin 2018
29. September 2018"Ich bin einfach nur überglücklich", sagte Deutschlands neue Weinkönigin Carolin Klöckner immer wieder und wischte sich die Augen trocken. Nach einem spannenden Finale nahm die 23-jährige Studentin der Agrarwissenschaften im Konfettiregen die Krone entgegen. Damit geht erstmals nach 32 Jahren der Titel der "First Lady" des Rebensaftes wieder ins Anbaugebiet Württemberg. Auf dem Weg zur 70. Deutschen Weinkönigin hatte sich Klöckner mit Weinwissen und Charme gegen fünf Konkurrentinnen durchgesetzt. Die Frauen mussten etwa Weinsorten bei einer Blindverkostung erkennen und finnische Worte in eine Rede einbauen.
Voller Terminkalender
Ein Jahr lang vertritt Carolin Klöckner nun die rund 20.000 deutschen Winzer der 13 Anbaugebiete bei etwa 250 Terminen rund um den Globus. "Ich freue mich, das deutsche Winzerhandwerk weltweit bekannter zu machen", sagte Klöckner, die ihr Studium an der Universität Hohenheim nun erst einmal pausieren lässt. Die höchste Repräsentantin des deutschen Weins übernimmt das Amt von
Katharina Staab (Weinbaugebiet Nahe). Zu "Weinprinzessinnen", die Carolin Klöckner bei ihrer Arbeit unterstützen sollen, wählte die Jury die 24-jährige Inga Storck aus der Pfalz und die 22 Jahre alte Klara Zehnder aus Franken.
Ehrengast der Wahl war Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, die das Amt der Deutschen Weinkönigin 1995 ebenfalls innehatte. "Heute sind einige Kandidatinnen dabei, die sind in dem Jahr geboren, in dem ich Weinkönigin wurde - da fühle ich mich ein bisschen als Queen Mum", so Julia Klöckner bei ihrer Eröffnungsrede zum Finale.
Ein guter Jahrgang
Carolin Klöckner besteigt den Thron zu einem besonderen Zeitpunkt. Der warme und sonnige Sommer hat den Winzern in Deutschland eine deutlich größere Ernte als üblich eingebracht. Die Menge werde voraussichtlich bei 9,75 Millionen Hektolitern Wein liegen, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden nach ersten Schätzungen aus dem August mit. Das ist rund eine Million Hektoliter mehr als im Mittel der Jahre 2012 bis 2017.
Das Deutsche Weininstitut (DWI) geht von einem besonderen Jahrgang 2018 aus. "Wir werden sehr gute Mengen und eine sehr gute Qualität haben", sagte DWI-Sprecher Ernst Büscher.
International kommt deutscher Wein gut an. Etwa ein Achtel des Weins aus deutschem Anbau geht in den Export, dies waren im vergangenen Jahr 110 Millionen Liter. Den meisten Wein führt Deutschland - am Exportwert gemessen - unter anderem in die USA sowie in die Niederlande und nach Norwegen aus.
pl/mak (dpa, afpd)