"Die Halbstarken"
24. September 2010Deutschland in den 1950er Jahren: während sich die Erwachsenen am Wirtschaftswunder erfreuen, werden die Jugendlichen rebellisch. Sie lehnen sich auf, gegen Eltern, Lehrer, gegen den Staat. Sie organisieren sich in Cliquen und Banden, lungern auf Straßen, in Schwimmbädern und Cafés herum.
Ein deutscher James Dean...
Eigentlich wissen diese Jugendlichen gar nicht so genau, was sie wollen; nur anders sein als die Eltern, das wollen sie schon. "Die Halbstarken", so wurden derartige Jugendliche damals genannt, und so heißt auch Georg Tresslers berühmter Film von 1956 mit Karin Baal und dem großen Horst Buchholz.
Horst Buchholz als deutscher James Dean - atemberaubend, wie gut der Mann damals aussah. Und wie wunderbar er in "Die Halbstarken" den Kleinkriminellen spielt, der einen auf "großer Mann" machen will, in Wirklichkeit aber noch ein unreifer Junge ist.
Unreif und Unzufrieden
"Die Halbstarken" ist eine Zeitreise zurück in die junge Bundesrepublik Deutschland, zurück in die Zeit des Wirtschaftswunders, aber auch in die Zeit der unterdrückten Beschäftigung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit. Jedenfalls sind die Jugendlichen in diesem Film, abgesehen von der typischen Mode der 50er Jahre, gar nicht so anders als junge Menschen heutzutage: Unzufrieden mit dem, was ist, irgendwie aber auch noch nicht reif genug, das Bestehende zu verändern.
Autor: Robert Bales
Redaktion: Jochen Kürten