Djokovic im Halbfinale gegen Federer
26. Januar 2016Novak Djokovic hat den Halbfinal-Knaller gegen Roger Federer bei den Australian Open perfekt gemacht. Der serbische Weltranglisten-Erste gewann sein Viertelfinalspiel in Melbourne gegen den Japaner Kei Nishikori leicht und locker mit 6:3, 6:2 und 6:4. Zuvor hatte Federer sich gegen Tomas Berdych aus Tschechien ebenfalls ohne Probleme mit 7:6 (7:4), 6:2, 6:4 durchgesetzt. Am Donnerstag kommt es damit zum insgesamt 45. Tennis-Duell zwischen den beiden Superstars Djokovic und Federer. Bislang haben beide je 22 Partien gewonnen.
Federer wahrte durch den Erfolg gegen Berdych seine Chance auf den ersten Titel bei einem Grand-Slam-Event seit Wimbledon 2012. Ein weiterer Triumph bei einem der vier Major-Events würde "mir sehr viel bedeuten", sagte Federer. "Das ist einer der Gründe, warum ich immer noch spiele."
In Melbourne steht der Schweizer bereits zum zwölften Mal im Halbfinale, viermal konnte er das Turnier gewinnen. "Ich bin gut drauf, spiele gutes Tennis und habe Spaß", sagte die Nummer drei der Welt. Djokovics Trainer Boris Becker hatte Grand-Slam-Rekordsieger Federer bereits am Montag in den höchsten Tönen gelobt und die große Bedeutung des Schweizers für die weltweite Popularität des Tennissports unterstrichen. "Roger ist ein Phänomen", sagte der dreimalige Wimbledonsieger bei Eurosport.de: "Wie er mit 34 Jahren noch immer diese Motivation, diesen Ehrgeiz, diese Klasse hat, das sucht seinesgleichen. Es ist außergewöhnlich, mit wie viel Mut und Kraft er bei der Sache ist."
Williams setzt sich gegen Scharapowa durch
Bei den Damen hat sich Serena Williams auf dem Weg zur Einstellung von Steffi Grafs Grand-Slam-Rekord auch von einer leichten Lebensmittelvergiftung nicht stoppen lassen. Im Viertelfinale der Australian Open setzte sich die Weltranglisten-Erste in Melbourne gegen ihre Lieblingsgegnerin Maria Scharapowa klar mit 6:4 und 6:1 durch und feierte damit ihren 18. Sieg in Serie gegen die Russin. Dabei hatte die US-Amerikanerin nur im ersten Satz einige Schwierigkeiten und musste sich nach dem ersten Durchgang kurz behandeln lassen. "Ich habe mich lediglich mit den Folgen einer leichten Lebensmittelvergiftung von vor ein paar Tagen herumgeplagt", sagte Williams. "Gestern war es schlimm, heute ging es schon wieder."
Williams hat bislang 21 Grand-Slam-Titel gewonnen, die deutsche Tennis-Legende Graf 22. Scharapowa konnte die Partie nur einen Satz lang offen gestalten. Die ehemalige Nummer eins der Welt startete gut und schaffte ein frühes Break. Doch dann konnte sie ihre Chancen nicht nutzen und musste den ersten Durchgang nach 55 Minuten trotz einer starken Leistung abgeben. Danach verlor Scharapowa den Glauben, erstmals seit zwölf Jahren wieder eine Partie gegen ihre Erzrivalin gewinnen zu können. Williams gelangen zwei schnelle Breaks, die zuvor hochklassige Begegnung wurde nun wieder sehr einseitig.
Die Russin will es in Zukunft trotzdem weiter versuchen, Williams zu schlagen. "Es ist motivierend, gegen sie zu spielen, weil sie auf einem anderen Level spielt", sagte Scharapowa. "Sie sorgt dafür, dass du zurück ans Reißbrett gehst. Sie sorgt dafür, dass du hart arbeitest. Das ist inspirierend."
Semifinale gegen Radwanska
Im Kampf um den Einzug ins Endspiel trifft Williams am Donnerstag auf Agnieszka Radwanska. Die Polin setzte sich in ihrem Viertelfinale gegen Carla Suárez Navarro aus Spanien mit 6:1 und 6:3 durch. Die Gewinnerin der WTA-Finals von 2015, die im Achtelfinale Anna-Lena Friedsam in drei Sätzen ausgeschaltet hatte, benötigte nur 82 Minuten für ihren klaren Erfolg. Ihre Bilanz gegen Williams ist aber ebenfalls niederschmetternd. Noch nie konnte sie gegen die Amerikanerin gewinnen, Williams siegte in allen bisherigen acht Duellen. "Ich werde mein absolut bestes Tennis zeigen müssen, um eine Chance zu haben", sagte Radwanska.
asz/tk (dpa, sid)