1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Dortmund lässt Bayern nicht davonziehen

Calle Kops (dpa)13. Dezember 2015

Am Anfang muss der BVB gegen Frankfurt ein wenig bangen, am Ende fällt der Sieg sogar zu niedrig aus. Damit halten die Dortmunder Sichtkontakt zum FC Bayern. Der FC Augsburg feiert gegen Schalke einen Heimsieg.

https://p.dw.com/p/1HLyG
Fußball Bundesliga Borussia Dortmund - Eintracht Frankfurt
Bild: Reuters/I. Fassbender

Borussia Dortmund hat die Stellung als zweite Kraft im deutschen Fußball gefestigt und bleibt als einziges Team in Schlagdistanz zum Herbstmeister FC Bayern. Der BVB fertigte am Sonntag die kriselnde Eintracht aus Frankfurt mit 4:1 (1:1) ab, verpasste dabei aber in knapp 50-minütiger Überzahl einen noch höheren Sieg. Vor dem letzten Hinrunden-Spieltag liegen die Dortmunder weiter fünf Punkte hinter dem Branchenführer aus München. Für das Team von Trainer Armin Veh rückt die Abstiegszone nach nur einem Sieg aus den letzten zwölf Bundesliga-Spielen immer näher.

Entsprechend meinte Veh: "Wir haben einen totalen Negativlauf. Das Selbstvertrauen ist nicht da, das du brauchst, um besser Fußball zu spielen. Es sind schwere Zeiten für die Jungs, für mich und für den Verein, aber da müssen wir durch." BVB-Profi Ilkay Gündogan zeigte sich dagegen zufrieden: "Wir haben alle Grund dazu, uns heute wirklich zu freuen. Es war eigentlich von Anfang an ein sehr, sehr gutes Spiel von uns. Um ehrlich zu sein, hat das Gegentor da nicht so wirklich reingepasst. Aber wir haben einfach weitergemacht und uns davon nicht verunsichern lassen."

Henrich Mchitarjan (24. Minute), Pierre-Emerick Aubameyang mit seinem 18. Saisontor (57.), Mats Hummels (61.) und Adrian Ramos (86.) sorgten vor rund 81.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena für den hochverdienten Heimsieg des Tabellenzweiten. Aubameyang verschoss zudem einen Strafstoß (45.), nachdem zuvor Frankfurts Slobodan Medojevic wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot gesehen hatte. Die frühe Führung durch Alexander Meier (7.) genügte den Gästen nicht, um die 600. Niederlage in der Bundesliga zu verhindern. Kein Team hat im Fußball-Oberhaus öfter verloren.

Kurzer Schock als Weckruf

Eintracht Frankfurts Alexander Meier (2.v.l.) erzielt das 1:0 (Foto: REUTERS/Ina Fassbender)
Alexander Meier (2.v.l.) erzielt das 1:0 für FrankfurtBild: Reuters/I. Fassbender

Das erste Tor gelang den Frankfurtern: Ein Abschlag von Keeper Lukas Hradecky fand Haris Seferovic, die Dortmunder Abwehr war weit aufgerückt und unsortiert. So konnte der von Seferovic bediente Meier ungestört den Ball ganz cool aus 25 Metern ins linke Toreck drehen. Der Schock wirkte bei der Borussia nur kurz. Anders als gegen Saloniki präsentierte sich das Team zielstrebig, engagiert und spielfreudig. Die Eintracht konnte diesem Druck nicht lange standhalten. Als der zuletzt kritisierte BVB-Abwehrchef Hummels mit einem tollen Pass Aubameyang freispielte und dieser scharf nach innen flankte, musste Mchitarjan nur noch einschieben. Jetzt drehten die Dortmunder richtig auf, erspielten sich Großchancen in Serie. Nach einem Schubser von Medojevic gegen Gonzalo Castro ließ sich Aubameyang die Gelegenheit vom Strafstoßpunkt entgehen und schoss rechts daneben. Mit dem Pausenpfiff zielte Mchitarjan schließlich über das leere Tor.

In der zweiten Hälfte wurde das Geschehen noch einseitiger. Die Eintracht zog sich in Unterzahl noch weiter zurück, wurde durch den Ideenreichtum der BVB-Offensive aber von einer Verlegenheit in die nächste gestürzt. Beim 2:1 lupfte Gündogan den Ball in den Lauf von Shinji Kagawa, dessen Querpass Aubameyang nur noch ins Tor drücken musste. Nur vier Minuten später sorgte Hummels für die Entscheidung. Nach Kagawas Zuspiel und Mchitarjans missglücktem Versuch drosch der Weltmeister die Kugel ins Netz. Nun hätte es bitter für die Frankfurter werden können, doch das Tuchel-Team schraubte die Drehzahl runter. Nur der eingewechselte Ramos traf noch einmal - allerdings aus Abseitsposition.

Augsburg verlässt die Abstiegsränge

Augsburgs Markus Feulner (o.) liegt lachend auf Eric Maxim Choupo-Moting von Schalke (Foto: Stefan Puchner/dpa)
Schalke 04 niedergerungen: Augsburgs Markus Feulner (o.) und Schalkes Eric Maxim Choupo-MotingBild: picture-alliance/dpa/S. Puchner

In der ersten Sonntagspartie setzte der FC Augsburg seinen Aufwärtstrend fort und sorgte beim FC Schalke 04 für riesige Ernüchterung. Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl feierte beim 2:1 (1:0)-Last-Minute-Sieg ihren 50. Erfolg in der Bundesliga und sprang erstmals seit dem sechsten Spieltag wieder auf einen Nicht-Abstiegsplatz. Caiuby (90.+1) beendete in der Nachspielzeit die schwarze Serie gegen die Königsblauen nach zuvor neun Pflichtspielen ohne Dreier. Jeong-Ho Hong (34.) hatte die Hausherren vor rund 28.000 Zuschauern verdient in Führung gebracht. Sead Kolasinac (71.) markierte den zwischenzeitlichen Ausgleich, ehe Caiuby Schalke düpierte.

Mit jetzt 16 Zählern kletterte der FCA in der Tabelle auf Platz 13. Allerdings hätte das Siegtor nicht zählen dürfen. Markus Feulner spielte den Ball kurz vor dem Siegtreffer mit der Hand, was die Schalker erzürnte. "Es ist mir unerklärlich, wie man das nicht pfeifen kann. Eindeutiger geht es nicht. Es ist bitter, dass wir dadurch das Spiel verlieren", meinte Eric-Maxim Choupo-Moting in Richtung Schiedsrichter Florian Meyer. Der Augsburger Trainer Markus Weinzierl gab zu: "Es war ein glücklicher Sieg, aber das Glück braucht man gegen eine Top-Mannschaft wie Schalke. Wir haben wieder alles gegeben und Willen gezeigt. Wir waren gut organisiert und wurden am Ende für unseren Aufwand belohnt."

Bayern ist Herbstmeister

Bayern Münchens Robert Lewandowski (l.) feiert seinen Treffer zum 1:0 gegen Ingolstadt (Foto: Getty Images/Bongarts/A. Hassenstein)
Geht doch! Lewandowski (l.) trifft gegen IngolstadtBild: Getty Images/Bongarts/A. Hassenstein

Bereits seit Samstag steht Bayern München als Herbstmeister fest. Der Rekordchampion erreichte das erste Etappenziel auf dem Weg zur angestrebten Titelverteidigung durch einen 2:0-Erfolg gegen Neuling FC Ingolstadt. Hinter dem Tabellen-Zweiten aus Dortmund rückte Hertha BSC nach seinem deutlichen 4:0 bei Aufsteiger Darmstadt 98 auf den dritten Rang vor. Berlin profitierte von Mönchengladbachs erster Niederlage im elften Liga-Spiel unter Trainer Andre Schubert. Die Borussia kassierte bei Bayer Leverkusen eine herbe 0:5-Pleite.

Der VfL Wolfsburg verlor auf dem fünften Platz durch ein 1:1 im Nordduell mit dem Hamburger SV den unmittelbaren Kontakt zum Spitzentrio. Im Tabellenkeller reichte 1899 Hoffenheim nach einem 1:0-Sieg gegen Hannover 96 die "Rote Laterne" des Schlusslichts an Stuttgart weiter. Der VfB kam am Freitag bei Mainz 05 nur zu einem 0:0. Kaum einen Fortschritt bedeutete unmittelbar vor der Abstiegszone für Werder Bremen das 1:1 gegen den 1. FC Köln. Einen Überblick über die Ergebnisse und die Tabelle finden Sie hier. Und den Verlauf der Sonntagsspiele gibt es hier: