Dortmund und Leverkusen unter Druck
31. Januar 2014Die letzten vier Spiele ohne einen Sieg - das stellt die Saisonziele von Borussia Dortmund, nämlich Zweiter hinter Bayern München zu werden, in Frage. Der Tabellen-Dritte steht deshalb vor dem Auswärtsspiel beim Tabellenletzten Eintracht Braunschweig zum Auftakt des 19. Spieltages an diesem Freitag (31.01.2014) ganz schön unter Druck. "Das wir uns jetzt ein Grinsen ins Gesicht meißeln und spielen dann Fußball - so einfach ist das nicht", gibt Trainer Jürgen Klopp zu. "Man muss sich auch Leichtigkeit erarbeiten." Dabei könnten zwei Tatsachen die Mannschaft beflügeln. Erstmals nach zweimonatiger Verletzungspause kehrt Verteidiger Mats Hummels in den Kader zurück.
Auch Bayer 04 Leverkusen hat zuletzt nicht überzeugen können und den Anschluss zu Spitzenreiter Bayern München verloren. Nach drei Niederlagen in Serie sollen nun am Samstag (01.02.2014) ausgerechnet gegen den VfB Stuttgart drei Punkte her, der zuletzt im Nachholspiel gegen die Bayern stark aufspielte und nur ganz knapp verlor. Dass Leverkusens Neuzugang Andres Guardado gleich zum Einsatz kommen wird, ist unwahrscheinlich. Der Wechsel des Linksverteidigers vom FC Valencia ist erst unter der Woche besiegelt worden.
Wechselgerüchte um Draxler
Der FC Schalke 04 empfängt den VfL Wolfsburg - ein Duell der Tabellenachbarn: der Fünfte gegen den Sechsten. Die Gastgeber sind nach dem 3:0-Sieg beim Hamburger SV am vergangenen Wochenende selbstbewusst, auch wenn Wechselgerüchte die Trainingsvorbereitungen stören dürften. So soll der FC Arsenal ein Angebot für Schalkes Liebling Julian Draxler abgeben haben. Sportdirektor Horst Heldt sagte jedoch, er "sei sehr sicher, dass er bleibt". Einer allerdings geht: Jermaine Jones wechselt sofort zum türkischen Verein Besiktas Istanbul. Die Wolfsburger hoffen, dass ihr 22-Millionen-Neukauf Kevin de Bruyne gegen Schalke sein erstes Tor machen wird.
Ein ganz wichtiges Spiel steht für den Hamburger SV an. Nach zuletzt vier Pleiten in Folge, insgesamt 41 Gegentoren und dem Absturz auf den Relegationsplatz durchlebt der HSV eine seiner schlimmsten Phasen in seiner langen Bundeliga-Geschichte. Vor dem Auswärtsspiel bei 1899 Hoffenheim sagte Trainer Bert van Marwijk: "Bei uns ist alles in letzter Zeit eingeschlafen. Wir müssen wieder wach werden", so der ehemalige Nationaltrainer der Niederlande. "Und die ersten, die wach werden müssen, sind die Spieler. Das hat auch mit Charakter zu tun." Auch der Gegner hat Sorgen. Hoffenheim hat keines der letzten drei Spiele gewinnen können und ist auf Platz 13 abgerutscht.
Augsburg vor Vereinsrekord
Der FSV Mainz 05 hat dagegen keines seiner letzten vier Spiele verloren und hat nun in der Winterpause personell sogar noch verstärkt: Für den Südkoreaner Ja-Chelo Koo aus Wolfsburg und den Bulgaren Todor Nedelew (Botew Plowdiw) wurden insgesamt acht Millionen Euro ausgegeben - viel Geld für den Klub von Coach Thomas Tuchel. Deshalb ist Mainz auch Favorit im Spiel gegen den SC Freiburg, der sich jedoch in den letzten beiden Partien wieder gefangen hat und auf einen Nicht-Abstiegsplatz hochgearbeitet hat.
Die wohl positivste Überraschung der Saison ist bisher der FC Augsburg. Der zunächst als Abstiegskandidat gehandelte Klub ist Tabellenneunter und steht damit besser da als der kommende Gegner Werder Bremen auf Rang elf. Zudem winkt ein Rekord: Verliert der FCA auch gegen Bremen nicht, würde das einen neuer Vereinsrekord bedeuten - sieben Spiele ungeschlagen. Die Gäste müssen verletzungsbedingt auf Kapitän Clemens Fitz und Mittelfeldspieler Mehmet Ekici verzichten.
Holt Korkut erneut einen Dreier?
Das Abendspiel bestreiten Hannover 96 und Borussia Mönchengladbach. Das Debüt des neuen 96-Trainers Tayfun Korkut ist mit dem Sieg gegen Wolfsburg am vergangenen Spieltag geglückt. Ob auch ein Sieg gegen den Tabellen-Vierten gelingt? Am Sonntag (02.02.2014) trifft Hertha BSC Berlin auf eine euphorisierte Mannschaft: den 1. FC Nürnberg. Der "Club" feierte zuletzt seinen ersten Sieg in dieser Saison, der Erleichterung ist riesengroß. "Endlich ist er weg, der Rucksack", sagte Mittelfeldspieler Mike Frantz.
Zum Abschluss des 19. Spieltages ist dann der deutsche Rekordmeister dran: Bayern München hat Eintracht Frankfurt zu Gast. Seit 43 Bundesligaspielen sind die Bayern nun schon unbesiegt, deshalb drückt wohl jeder, der kein FCB-Fan ist, der Eintracht die Daumen. Die beste Strategie gegen den Tabellenführer war bisher, nicht in Ehrfurcht zu erstarren. Aber das schreibt sich so leicht.