"Earth Hour" fürs Klima - trotz Corona
28. März 2020Die Ausgangsbeschränkungen dieser Tage wegen des Coronavirus haben merkwürdige Nebeneffekte: In chinesischen Städten war die Luft so rein wie lange nicht mehr zu dieser Jahreszeit, und in Deutschland sind die Emissionen klimaschädlicher Gase derart gesunken, dass die längst abgeschriebenen Klimaziele für 2020 nun doch noch erreicht werden dürften.
Licht aus, drin bleiben
Das sind aber nur Momentaufnahmen, und so mahnen Klimaschützer, trotz der Pandemie die Erderwärmung und ihre Folgen nicht aus den Augen zu verlieren. Die Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) ruft zu diesem Zwecke zur "Earth Hour" auf, zur Stunde der Erde: Am Samstag um 20.30 Uhr Ortszeit sollen berühmte Gebäude auf der ganzen Welt im Dunkeln liegen. In den vergangenen Jahren wurden so weltweit beträchtliche Mengen Strom gespart.
Auch Privatpersonen, die infolge der Pandemie derzeit ohnehin meist zu Hause anzutreffen sind, sollen sich beteiligen und eine Stunde bei Kerzenschein statt Glühlampe beisammen sitzen. Australiens WWF-Chef Dermot O'Gorman sagte, in der Corona-Krise sei es wichtiger denn je als Gemeinschaft verbunden zu bleiben und nach positiven Wegen zu suchen, um einen Beitrag zu leisten.
Kurze dunkle Nacht
Den Anfang machte der Inselstaat Samoa um 7.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit, anschließend gingen am Sky Tower im neuseeländischen Wellington und an dem berühmten Opernhaus von Sydney die Lichter aus. In Australien hatte die "Earth Hour" 2007 ihren Anfang genommen.
In Deutschland haben sich rund 360 Städte an der Aktion beteiligt. Unter anderem erlosch die Beleuchtung am Brandenburger Tor in Berlin und am Kölner Dom. In diesem Jahr können Europäer sogar zwei Stunden Energie sparen: Später in der Nacht werden die Uhren um eine Stunde auf Mitteleuropäische Sommerzeit vorgedreht.
ehl/kle (dpa, afp, epd)