Elfmeterschießen zum Auftakt
2. August 2013Da heißt es immer wieder, der DFB-Pokal sei nur eine Dreingabe, manche bezeichnen ihn sogar als lästig. Wenn man aber den Jubel der Spieler von 1860 München oder vom VfL Osnabrück gesehen hat, dann weiß man: Der Pokal ist immer noch ein Fußballfest von großer Bedeutung.
Voller Freude streckte Münchens Torhüter Gabor Kiraly seine Faust in den Himmel über Heidenheim. Gerade hatte der Ungar den zweiten Elfmeter abgewehrt, dem Zweitligisten damit den Einzug in die nächste Runde gesichert. Keine Frage, Kiraly mit all seiner Erfahrung aus 37 Lebensjahren und 42 Länderspielen war der Matchwinner in dieser Partie, die für die "Löwen" schon längst gewonnen schien. Bis zur 2. Minute der Nachspielzeit hatten sie mit 1:0 geführt, durch einen Treffer von Moritz Stoppelkamp in der 90. Minute. Die Heidenheimer Drittligisten quälten sich nur noch über den Platz, da fiel Tim Göhlert nach einer Ecke der Ball vor den rechten Fuß und von dort ins Tor der 60er.
Das bedeutete 2 x 15 Minuten Verlängerung bei 35 Grad in Heidenheim, die wiederum von den Münchener dominiert wurden, aber ein Tor wollte nicht fallen. Im Elfmeterschießen waren es dann sieben Stück, und wäre da nicht Gabor Kiraly gewesen, dann hätten sie wohl noch bis in die späte Nacht getroffen. Für Kiraly ist Heidenheim übrigens ein gutes Pflaster: "1998 habe ich per Abschlag in dieses Tor das Tor des Monats geschossen, jetzt habe ich hier zwei Elfmeter gehalten", sagte der Torwart nach der Partie. Ein wenig Stolz war ihm dabei anzumerken.
Osnabrück haut Aue raus
Während Heidenheim also die Überraschung verpasste, schaffte die der VfL Osnabrück. Die Niedersachsen setzten sich gegen das klassenhöhere Erzgebirge Aue 3:0 (2:0) deutlich durch und dürfen sich auf zusätzliche Einnahmen im sechsstelligen Bereich freuen. Der Ungar Daniel Nagy (5., 67.) und Andreas Spann (21.) machten den Traumstart der Osnabrücker in die neue Saison perfekt.
Keine Blöße gab sich der FC Augsburg. Der Bundesligist tat nicht mehr als nötig beim Drittligisten RB Leipzig und gewann mit 2:0 (1:0). Schon nach fünf Minuten brachte Jan-Ingwer Callsen-Bracker die Augsburger mit einem wuchtigen Kopfball in Führung, Neuzugang Halil Altintop schloss einen Konter in der 69. Minute zum 2:0 ab. "Wir haben gezeigt, dass wir diese Saison mehr Qualität im Kader haben", sagte Callsen-Bracker nach dem Schlusspfiff und ergänzte: "Es war wichtig, dass wir in diesem Spiel unser Konzept durchgezogen haben." Mit diesem Pokal-Aus riss auch eine beeindruckende Leipziger Erfolgsserie. Der von einem österreichischen Getränkehersteller subventionierte Klub hatte zuvor mehr als ein Jahr kein Pflichtspiel mehr verloren.