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Entspannungstag für Götze und Co.

Calle Kops5. September 2015

Die Polen-Bezwinger dürfen das zurückgekehrte WM-Gefühl genießen, bevor es in Schottland nochmal ernst wird. Die Tabellenführung in der EM-Qualifikation will der Weltmeister nicht mehr hergeben. Löw lobt seine Spieler.

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Bundestrainer Joachim Löw im Frankfurter Stadion (Foto: Revierfoto)
Bild: picture-alliance/dpa

Das wunderbare WM-Gefühl ist zurück bei Deutschlands Fußball-Nationalmannschaft, und Bundestrainer Joachim Löw ließ seine Polen-Bezwinger das Stimmungshoch genießen. Matchwinner Mario Götze und seine Kollegen durften am Tag nach dem begeisternden 3:1-Sieg gegen ein starkes polnisches Team entspannen, bevor die Mission Schottland startet. "Wir haben einen guten Schritt gemacht, sind Tabellenführer, und das wollen wir nicht mehr hergeben", erklärte Abwehrchef Jerome Boateng. Erstmals in der laufenden EM-Qualifikation steht Deutschland an der Spitze der Gruppe D.

"Es war auf jeden Fall über weite Strecken ein gutes Spiel, in dem wir gut kombiniert haben. Die Mannschaft hat das, was wir wollten, wirklich gut umgesetzt", lobte Löw den Auftritt seines Teams vor 48.500 Fans im Frankfurter Stadion. "Wir waren fast über die ganze Zeit dominant", ergänzte der Bundestrainer. Er machte nur eine kleine Einschränkung: "Wir machen es uns manchmal durch eigene Fehler etwas schwer. Wir haben auch einige Chancen liegengelassen."

Matchwinner Götze zufrieden

Deutschlands Torschützen, Thomas Müller (l.) und Mario Götze (r.) gratulieren sich (Foto: Fredrik von Erichsen/dpa)
Gratulation unter Torschützen: Müller (l.) und GötzeBild: picture-alliance/dpa/F. von Erichsen

Am Samstag bat der DFB-Coach zur Auswertung des wertvollen Sieges, verordnete individuelles Training, Behandlungen und Rehabilitation. Dann durften Götze und Co. ein wenig Freizeit genießen. "Man sieht, dass der Elan drin ist in der Mannschaft. Wir haben gut gearbeitet hier in Frankfurt", erklärte Torwart Manuel Neuer und ordnete den Sieg ein: "Es war ein kleines Finale im Hinblick auf Platz eins." Bis auf Karim Bellarabi, der einen Schlag auf den Fuß bekommen hatte, seien keine größeren Blessuren zu beklagen, vermeldete der DFB. Und auch Bellarabi selbst rechnet nicht mit einem Ausfall am Montag (20.45 Uhr MESZ) im traditionellen Hampden Park von Glasgow.

"Für die Polen war es einfach schwer, Zugriff auf uns zu bekommen", sagte Löw über seinen aufgegangenen Matchplan. Besonders zufrieden zurückschauen konnte Bayern-Dribbler Götze auf einen rasanten Abend gegen selbstbewusste Polen: "Wir haben drei Punkte geholt. Ich konnte der Mannschaft helfen. Ich konnte zwei Tore erzielen." Mit einem Dauerlächeln im Gesicht schlenderte Götze nach der Dopingkontrolle kurz vor Mitternacht durch die Stadionkatakomben. "Natürlich ist es immer schön, wenn man Vertrauen spürt. Das spüre ich grundsätzlich immer, wenn ich bei der Nationalmannschaft bin", erzählte er nach seinen Nationalmannschafts-Toren 15 und 16.

Löw mit Can-Debüt zufrieden

Deutschlands Emre Can (r.) und Polens Arkadiusz Milik (l.) sprinten nach dem Ball (Foto: Federico Gambarini/dpa)
Zweikampf: Emre Can (r.) und Polens Arkadiusz MilikBild: picture-alliance/dpa/F. Gambarini

"Wir können stolz sein. Wir haben vielleicht zwei, drei Fehler gemacht, aber über 80 Minuten ein gutes Spiel abgeliefert", meinte ein erleichterter DFB-Kapitän Bastian Schweinsteiger. Mit einem Sieg in Schottland könnte das Direktticket zur EM-Endrunde 2016 bereits gebucht werden, wenn zugleich die Iren gegen Georgien patzen. Drei Spieltage vor dem Ende der Qualifikation führt der Weltmeister mit 16 Punkten vor Polen (14), Irland (12) und den Schotten (11).

Gut möglich, dass auch Debütant Emre Can in Glasgow wieder auflaufen darf. Löw jedenfalls stufte dessen Eingewöhnungsprobleme als normal ein: "Im Verlauf des Spiels hat er sich gut eingefunden. Zweikampfstark, körperlich stark, gutes Passspiel, für mich war es ein gutes, ordentliches Debüt." Der 21-jährige Can, 76. Neuling in der Ära Löw, sah das selbst etwas kritischer: "Es ist schon ein sehr großer Unterschied. In der U21 sind viele junge Spieler. Hier sind Männer, erwachsene Leute, das merkt man." Beim FC Liverpool habe er in der Vorsaison in der Dreierkette rechts gespielt, das sei eine völlig andere Position. Dennoch könnte er sich mit der neuen Rolle als Rechtsverteidiger anfreunden: "Ja klar! Wenn der Bundestrainer sagt, ich soll da spielen, spiele ich sehr gerne da." Am liebsten schon Montag wieder.

Alle Ergebnisse und die Tabellen der EM-Qualifikation finden Sie hier!

ck/gri (dpa)