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Erster Matchball für Rosberg

28. Oktober 2016

Nico Rosberg kann schon am kommenden Renn-Wochenende beim Großen Preis von Mexiko neuer Formel-1-Weltmeister werden. Der deutsche Mercedes-Pilot denkt aber weiter erst einmal in kleinen Schritten.

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USA Austin Formel 1 Sieg Hamilton
Bild: Imago/LAT Photographic

Von Sieg zu Sieg zum Weltmeister - schon drei Rennen vor Saisonschluss könnte es eine Entscheidung im Duell um den Formel-1-Thron geben. Nico Rosberg ist dabei so nah dran wie nie zuvor und hat es nach wie vor es selbst in der Hand: 26 Punkte Vorsprung hat Rosberg auf Hamilton. Das heißt: zweimal Zweiter, einmal Dritter, das würde in den letzten drei Rennen auf jeden Fall genügen. Bei allem Trubel um seine Person, um seinen härtesten Konkurrenten Lewis Hamilton aus dem eigenen Rennstall oder der Kritik von Chefvermarkter Bernie Ecclestone versucht Rosberg, kühlen Kopf zu bewahren und es so zu machen wie immer: Sich einfach nur auf das Rennen (Sonntag, ab 19:45 Uhr im DW-Liveticker) zu besinnen. "Ich will mich nur darauf konzentrieren, was ich beeinflussen kann. Ich will in Mexiko gewinnen." Es wäre Rosbergs zehnter Grand-Prix-Sieg in diesem Jahr.

Wird das Autodromo Hermanos Rodriguez zum historischen Ort für Rosberg? Dazu müsste er siegen, während sein Rivale Hamilton höchstens Platz zehn erreichen dürfte. Der kündigte bereits an, nicht mehr Risiko eingehen zu wollen als sonst. "Ich gehe das Rennen genauso an, wie ich auch die letzten Rennen angegangen bin. Vielleicht bin ich jetzt ein wenig gelassener, weil ich akzeptiert habe, dass es Dinge gibt, die außerhalb meiner Macht liegen", sagte Hamilton, der zuletzt in den USA nach fast drei Monaten wieder einen Grand Prix für sich entscheiden konnte.

Rosberg bleibt äußerlich gelassen

Nico Rosberg betont indessen, nur auf sich selbst zu schauen. Kritiker, die ätzen, dass der Deutsche möglicherweise nur Weltmeister werden könne, weil Hamilton so viele technische Probleme mit seinem Dienstwagen hatte, lässt Rosberg links liegen: "Ich bin hier, um Rennen zu gewinnen, nicht um den Leuten zu gefallen. Es gibt immer Meinungen, die gegen einen gerichtet sind." Auch die angebliche Aussage Bernie Ecclestones, der extrovertierte Hamilton sei als Weltmeister ein wichtigerer Botschafter für die Formel 1 als der farblosere Rosberg, ficht ihn nicht an. Ecclestone habe ihm in einem Gespräch erklärt, dass diese Aussage so nicht gefallen sei.

Rosberg will die Kontrolle behalten, über sich, über sein Auto, über die Situation. Doch auch er weiß: "Während eines Renn-Wochenendes kann so viel passieren, was du nicht selbst in der Hand hast." Fahrfehler der Konkurrenz, die zum Unfall führen, ein Missgeschick der eigenen Boxencrew, ein beschädigter Reifen, ein technischer Defekt - all diese Szenarien sind möglich. Wichtig ist deshalb schon das Qualifying am Samstag. Holt Rosberg die Pole Position, könnte er sich mit einem guten Start vermeintlichen Ärger während des Rennes vom Hals halten. "Nico ist in einer richtig schwierigen Situation", konstatierte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff: "Er muss jedes Rennen isoliert betrachten, das tut er auch. Und er darf bloß nie ausscheiden, das ist das Wichtigste überhaupt."

og/asz (sid, dpa)