ESM-Chef greift IWF an
14. Juni 2013Klaus Regling sieht die "Troika" aus Internationalem Währungsfonds (IWF), Europäischer Zentralbank (EZB) und EU-Kommission nicht als Dauereinrichtung. Kurz- und mittelfristig sollte der IWF in der Krisenhilfe für notleidende Euro-Staaten zwar an Bord bleiben, weil er die größte Erfahrung mit Hilfsprogrammen habe, sagte Regling der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Aber auf Dauer müssen die Euro-Staaten solche Programme selbst stemmen."
"IWF versteht die Regeln der Währungsunion nicht"
Der ESM-Chef griff den IWF zugleich wegen dessen Einschätzung der bisherigen Griechenland-Hilfe scharf an. Der IWF mache mit seiner Kritik der Griechenland-Rettung den Stabilitätspakt lächerlich und erkläre sich selbst für die Schaffung von Wachstum zuständig, sagte Regling. "Damit baut er nicht nur einen falschen Gegensatz auf. Vor allem lässt er erkennen, dass er die Regeln unserer Währungsunion nicht versteht", fügte Regling hinzu.
Der Euroraum mit einer einheitlichen Geldpolitik und 17 nationalen Wirtschafts- und Fiskalpolitiken könne nur funktionieren, wenn die Regeln eingehalten werden. "Wenn der IWF das nicht versteht, ist das ein großes Problem", sagte Regling weiter.
Der IWF hatte in der vergangenen Woche kritisiert, dass sich die Kommission zu sehr auf die Konformität der Reformvorgaben mit den EU-Regeln konzentriere und die Auswirkungen auf das Wachstum zu wenig beachte.
zdh/se (dpa, rtr)