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Europa hilft

Klaus Dahmann5. Januar 2005

Die Regierungen Europas und die EU-Kommission in Brüssel wollen zusammen mehr als eine Milliarde Euro für die Flutopfer bereitstellen. 500 Millionen kommen allein aus Deutschland.

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Hilfsgüter sind nicht umsonstBild: AP

In den letzten Tagen haben mehrere europäische Regierungen ihre Hilfszusagen für die betroffenen Länder am Indischen Ozean noch einmal erhöht: Die deutsche Regierung hatte zunächst 20 Millionen Euro Soforthilfe zur Verfügung gestellt. Das Kabinett beschloss am Mittwoch (5.1.) in Berlin, zusätzlich 500 Millionen Euro in den Wiederaufbau fließen zu lassen.

Großbritannien

Großbritanniens Premier Tony Blair hat angekündigt, die Hilfe um "mehrere hundert Millionen Pfund" aufzustocken. Zuerst hatte die Regierung in London 20 Millionen Euro zugesagt, dann erhöhte sie auf 70 Millionen. Denn aus der Bevölkerung und von den Unternehmen kamen immer mehr Spenden zusammen - derzeit mehr als 100 Millionen Euro.

Skandinavien

Ziemlich weit oben auf der Liste der Geberländer stehen auch die skandinavischen Staaten: Dänemark und Schweden haben jeweils rund 55 Millionen Euro zugesagt. Das Nicht-EU-Land Norwegen bringt übrigens mehr als das Doppelte auf: 135 Millionen Euro. Die Regierungen in Madrid und Paris haben jeweils 50 Millionen zugesagt. Und die Niederlande wollen 27 Millionen bereit stellen.

EU-Kommission

Über eine Aufstockung ihrer Hilfszusagen denkt auch die EU-Kommission in Brüssel nach: Bisher hat sie den Nicht-Regierungs-Organisationen vor Ort 23 Millionen Euro zukommen lassen, weitere 10 Millionen sind abrufbereit. Und Entwicklungshilfe-Kommissar Louis Michel schlägt vor, noch weitere 300 Millionen zur Verfügung zu stellen.

Deutschland ist Spitze

Dadurch, dass die deutsche Regierung ihre Hilfe um eine halbe Milliarde Euro aufgestockt hat, ist sie weltweit größter Geldgeber. Bisher war das Japan mit 367 Millionen Euro, gefolgt von den USA mit 257 Millionen Euro.

Bundeskanzler Gerhard Schröder war zudem einer der ersten, die ein Schulden-Moratorium für die Länder in der Krisen-Region vorgeschlagen haben. Frankreich und Großbritannien, die ebenfalls im so genannten "Pariser Club" der Gläubiger-Staaten sitzen, haben bereits Zustimmung signalisiert. Die USA wollen den Vorschlag prüfen. In der nächsten Woche wollen die Länder des "Pariser Clubs" darüber beraten.

Britischen Schätzungen zufolge würden die betroffenen Länder durch einen Aufschub der Schulden-Rückzahlungen pro Jahr rund 2,2 Milliarden Euro sparen. Dieses Geld könnte dann für den Wiederaufbau in den Katastrophen-Regionen verwendet werden.