Falscher Alarm auf Berliner Weihnachtsmarkt
22. Dezember 2019Das Verhalten zweier Männer hat in Berlin am Samstagabend zur Räumung des Weihnachtsmarktes am Breitscheidplatz geführt. Der Verdacht, die beiden hätten einen "gefährlichen Gegenstand" auf dem Markt oder in der benachbarten Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche abgelegt, bestätigte sich letztlich aber nicht.
Während einer mehrstündigen Suchaktion waren rund 250 Polizisten mit mehreren Spürhunden im Einsatz. Alle Besucher hatten das Weihnachtsmarktgelände zuvor "ruhig und besonnen" verlassen, wie es auf Twitter hieß. Auch eine Veranstaltung in der Gedächtniskirche wurde vorzeitig beendet. In Anbetracht des Ortes, an dem es vor drei Jahren einen blutigen Terroranschlag gab, habe man "sehr sensibel und sehr konsequent" reagiert, sagte eine Polizeisprecherin.
"Namensgleichheit"
Die beiden Verdächtigen hatten demnach zunächst versucht, sich einer Polizeikontrolle zu entziehen. Die von ihnen genannten Namen ließen die Behörden dann glauben, dass einer von ihnen mit einem Haftbefehl gesucht wird. Doch es habe sich lediglich um eine "Namensgleichheit" gehandelt, so die Sprecherin.
Am 19. Dezember 2016 hatte der islamistische Attentäter Anis Amri einen entführten Lastwagen in den Weihnachtsmarkt gesteuert. Elf Besucherinnen und Besucher starben. Dutzende Menschen wurden verletzt, viele von ihnen schwer. Zuvor hatte Amri den Lkw-Fahrer ermordet. Der Attentäter selbst wurde später auf der Flucht in Italien erschossen. Parlamentarische Untersuchungsausschüsse versuchen in Deutschland derweil, Fehler und Versäumnisse von Behörden aufzuarbeiten.
wa/se (afp, dpa, rtr)