1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

FARC verkünden einseitige Waffenruhe

17. Dezember 2014

Der Friedensprozess zwischen der kolumbianischen Regierung und den linken Rebellen zieht sich nun schon zwei Jahre hin. Was von der Ankündigung der FARC zu halten ist, müssen daher die kommenden Wochen zeigen.

https://p.dw.com/p/1E6Yl
Die FARC-Vertreter Rodrigo Granda und Erica Montero bei den Friedensgesprächen in Havanna (Foto: Getty Images/ Y. Lage)
Die FARC-Vertreter Rodrigo Granda und Erica Montero bei den Friedensgesprächen in HavannaBild: Getty Images/ Y. Lage

In Kolumbien hat die FARC-Guerilla eine einseitige und unbefristete Waffenruhe im Konflikt mit den Regierungstruppen verkündet. In einer Erklärung der FARC-Unterhändler auf ihrem Blog hieß es, nur bei Angriffen der Armee werde die Guerilla Gebrauch von der Waffe machen. Die jetzt ausgerufene Waffenruhe solle in einen Waffenstillstand münden. Die Friedensverhandlungen zwischen Vertretern der linken Rebellen und der kolumbianischen Regierung in Kubas Hauptstadt Havanna waren vor einer Woche wieder aufgenommen worden.

Noch 8000 Kämpfer

Die FARC ("Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens"), die seit dem Jahr 1964 gegen Großgrundbesitzer und die Regierung kämpfen, hatten sich zuletzt wiederholt für eine beiderseitige Waffenruhe ausgesprochen. Die Regierung in Bogotá lehnte dies jedoch mit der Begründung ab, damit wollten die Rebellen lediglich Zeit gewinnen, um sich neu gruppieren zu können. Die Guerilla hat noch etwa 8000 Kämpfer unter Waffen. Sie verhandelt - mit Unterbrechungen - bereits seit November 2012 über die Beilegung der bewaffneten Auseinandersetzung mit der Regierung.

Bislang 220.000 Tote

Nach der Gefangennahme eines kolumbianischen Armeegenerals durch die Rebellen Mitte November im nordwestlichen Department Chocó hatte Staatschef Juan Manuel Santos die Friedensverhandlungen ausgesetzt. Die FARC bezeichneten die Gefangennahme als legitime Kriegshandlung, ließen General Rubén Alzate und zwei Begleiter am 30. November aber wieder frei. Daraufhin wurden die Verhandlungen in Havanna fortgesetzt.

Amtlichen Angaben zufolge wurden in dem längsten bewaffneten Konflikt Lateinamerikas etwa 220.000 Menschen getötet. 5,3 Millionen Menschen ergriffen vor den Kampfhandlungen die Flucht.

sti/kle (afp, dpa, ape)