Wohin geht Tuchel?
25. März 2018Nach übereinstimmenden Berichten mehrerer Medien wird Thomas Tuchel nicht als Nachfolger von Jupp Heynckes das Traineramt beim FC Bayern München übernehmen. Der ehemalige Coach von Borussia Dortmund stehe bereits "bei einem anderen Top-Klub im Ausland im Wort. Damit kam Bayern für ihn nicht mehr infrage", schreibt die "Bild am Sonntag". Dabei hatte man sich offenbar bereits darauf geeinigt, Verhandlungen mit dem 44 Jahre alten Tuchel zu beginnen. Dessen Berater Olaf Meinking war am Samstagabend für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" versuchten Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, Präsident Uli Hoeneß und Sportdirektor Hasan Salihamidzic am Freitag in einer Telefonkonferenz vergeblich, Tuchel zur Übernahme des Bayern-Jobs zu überreden. Das konkrete Münchener Interesse kam demnach aber zu spät.
Heiße Spur führt zu Arsenal
Tuchel hatte den BVB nach dem Pokalsieg im Mai 2017 verlassen. Seitdem gibt es immer wieder Spekulationen um die Zukunft des 44-Jährigen. Tuchel wurde unter anderem bereits mit dem FC Chelsea, Athletic Bilbao dem FC Arsenal und in Verbindung gebracht. Und offenbar hat Tuchel den "Gunners" seine Zusage für die kommende Saison gegeben. Das berichtete das Fachmagazin "kicker".
In London, wo es sportlich derzeit nicht nach Plan läuft, würde Tuchel den Franzosen Arsene Wenger beerben, der allerdings noch bis 2019 unter Vertrag steht. Er würde dort neben den Weltmeistern Mesut Özil und Shkodran Mustafi auch seine ehemaligen BVB-Spieler Henrikh Mkhitaryan und Pierre-Emerick Aubameyang treffen. Außerdem müsste er bei Arsenal wieder Chefscout Sven Mislintat zusammenarbeiten. Dieser war mit Tuchel in dessen Zeit als BVB-Cheftrainer aneinander geraten und hatte den Verein infolgedessen verlassen.
Sicher ist eine Verpflichtung Tuchels bei den Gunners aber keineswegs. Auch Gerüchte über Engagements beim FC Chelsea oder auch bei Paris St. Germain halten sich weiterhin hartnäckig.
Wer macht es denn nun?
In der Öffentlichkeit wird seit Monaten über zahlreiche Heynckes-Nachfolger spekuliert. Beispielsweise fielen die Namen des Frankfurters Niko Kovac, der von Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl und Freiburgs Coach Christian Streich. Daneben wurden Tottenham-Trainer Mauricio Pochettino und eben der von Heynckes sehr geschätzten Tuchel genannt. Er galt als Top-Kandidat für den deutschen Fußball-Rekordmeister. Tuchel ist seit vergangenen Sommer ohne Arbeitgeber und damit im Gegensatz zu anderen Trainern nicht gebunden. Bereits nach der Demission Carlo Ancelottis und vor der Verpflichtung Heynckes' soll Tuchel zum engsten Kandidatenkreis gehört haben.
Heynckes selbst, der als Wunschkandidat von Präsident Hoeneß gilt, hatte in der Vergangenheit genervt auf Nachfragen zu seiner Zukunft reagiert. Schließlich hatte er bei der Übernahme des Trainerjobs einigermaßen deutlich gemacht, dass er nur bis zum Sommer zur Verfügung stehe. Vor zwei Wochen überraschte er dann mit der Aussage: "Ich habe bislang noch nie definitiv gesagt, dass ich am 30. Juni aufhören werde." Der 72-Jährige, der eigentlich seit 2013 sein Pensionärsleben genoss, hatte den Plan, nach seiner Aushilfsmission bei den Bayern wieder zu Frau und Hund auf seinen Bauernhof am Niederrhein zurückzukehren und seine Trainerkarriere endgültig zu beenden.