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Fed-Chefin schockt die Börsen

15. Juli 2014

Janet Yellen, Chefin der US-Notenbank, hat die Politik des billigen Gelds verteidigt. Ihre Äußerungen zu einzelnen Branchen aber verschreckten die Händler. An den Börsen drehten die Indizes ins Minus.

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Janet Yellen FED Chefin Pressekonferenz Leitzins
Bild: Reuters

Mit Äußerungen zu einzelnen Branchen hat Fed-Chefin Janet Yellen dem Handel an den Börsen am Dienstag einen Schlag versetzt. Die Bewertung von Social-Media- und Biotechnologie-Unternehmen erscheine hoch im historischen Vergleich, sagte Yellen vor dem Bankenausschuss des Senats in Washington. Bei einigen Anlageklassen gebe es Anzeichen, dass die Risikobereitschaft der Investoren gestiegen sei.

"Ihre Bedenken mit Blick auf die Bewertung einiger Branchen stoßen vielen Investoren auf", sagte ein Portfoliomanager der Nachrichtenagentur Reuters, die auch einen Marktstrategen mit den Worten zitiert: "Es ist schon sehr ungewöhnlich, dass sich die Fed zu bestimmten Branchen äußert, daher drücken die Aussagen auf die Kurse."

Tatsächlich gab der Dow-Jones-Index gegen Mittag in New York seine zu Handelsbeginn erzielten Gewinne ab und notierte 0,13 Prozent im Minus bei 17.033 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 0,3 Prozent auf 1971 Stellen, der Index der Technologiebörse Nasdaq notierte 0,6 Prozent im Minus bei 4413 Stellen. Der Dax in Frankfurt ging mit einem Minus von 0,7 Prozent bei 9719 Punkten aus dem Handel.

Zu den Zinsen nicht Neues

Die US-Notenbank hält indessen ihren historisch niedrigen Leitzins zwischen null und 0,25 Prozent weiterhin für angemessen. Janet Yellen sprach sich für eine anhaltend lockere Geldpolitik aus. Trotz Anzeichen von Erholung der US-Wirtschaft sei die Arbeitslosigkeit von zuletzt 6,1 Prozent weiter hoch und die Inflation unterhalb der Zielmarke von zwei Prozent.

Eine "in hohem Maße angepasste Geldpolitik" sei daher weiterhin richtig, sagte Yellen. Lediglich bei einem raschen Aufschwung am Jobmarkt sei eine frühere Wende in der Zinspolitik möglich, die nach derzeitigem Stand "irgendwann 2015" komme, sagte sie. Dann könnte der Leitzins bei rund einem Prozent liegen.

dk/se (dpa/rtr)