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Piëch sagt Tschüß bei VW

3. April 2017

Der frühere VW-Firmenpatriarch Ferdinand Piech hat den angekündigten Verkauf eines Großteils seiner Anteile am VW-Großaktionär Porsche SE unter Dach und Fach gebracht. Doch so ganz kann er doch nicht von VW lassen.

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Ferdinand Piech
Bild: dapd

Der frühere VW-Konzernlenker Ferdinand Piëch hat ein großes Aktienpaket an der VW-Dachgesellschaft Porsche SE verkauft. Der Anteil gehe an Angehörige der Familien Porsche und Piëch, teilte die Finanzholding am Montag in Stuttgart mit. Bisher hält Piëch 14,7 Prozent an der Holding, die wiederum die Mehrheit der Stimmrechte am Autobauer VW hält. Am Montag seien Verträge unterzeichnet worden. Eine der Stiftungen bleibe weiter geringfügig an der Porsche SE beteiligt, die mit einem Anteil von gut 52 Prozent den VW-Konzern kontrolliert. Piëch hatte sich zum Verkauf entschlossen, nachdem er sich in den vergangenen zwei Jahren immer stärker zurückgezogen hatte.

Kein vollständiger Rückzug

Überraschend soll er aber vorerst im Aufsichtsrat der Porsche SE bleiben. Der 79-Jährige sitzt schon seit 1981 in dem Kontrollgremium von Porsche, damals firmierte das Unternehmen noch in der Rechtsform Porsche KG. Auf der Hauptversammlung der Firma Ende Mai in Stuttgart soll er in seinem Amt bestätigt werden. Die Porsche SE ist seit 2007 eine reine Beteiligungsfirma ohne Autoproduktion. Bei dem einflussreichen Unternehmen haben die Familien Porsche und Piëch das Sagen. Dadurch können sie auch Volkswagen steuern - die Porsche SE hält die Mehrheit der Stimmrechte an Europas größtem Autobauer.

Piëch war jahrzehntelang einer der wichtigsten Akteure in der deutschen Autobranche. Er war Vorstandschef von Audi und dann Volkswagen, 2002 rückte er an die Spitze des VW-Aufsichtsrats. Nach einem internen Machtkampf mit dem damaligen Vorstandsboss Martin Winterkorn legte Piëch im April 2015 alle seine VW-Ämter nieder. Nur das Aufsichtsratsmandat bei der Porsche SE blieb ihm. An der Spitze dieses Kontrollgremiums sitzt Piëchs Cousin Wolfgang Porsche. Familienintern kam es zu Spannungen. Erst kürzlich sagte Wolfgang Porsche auf dem Genfer Autosalon, Familie könne man sich nicht aussuchen.

Medienberichten zufolge sollen Familienmitglieder geplant haben, Piëchs Aufsichtsratsmandat nicht zu verlängern. Daraufhin bot Piëch seinen Verwandten Mitte März den Großteil seines Aktienpakets zum Kauf an. Die griffen nun zu, billigten zugleich aber einen Verbleib von Piëch im Aufsichtsrat der PSE. Die Finanzholding PSE mit ihren 30 Mitarbeitern hat keinen direkten Bezug mehr zum Sport- und Geländewagenbauer Porsche AG, der eine hundertprozentige VW-Tochter ist.

hb/iw (dpa, rtr)