Ferstl gewinnt Super G in Gröden
15. Dezember 2017Josef Ferstl ist in die deutschen Ski-Geschichtsbücher gerast. Beim Super-G von Gröden in Südtirol holte der 28-Jährige seinen ersten Weltcup-Sieg und beendete eine fast 27 Jahre währende Durststrecke deutscher Skirennfahrer in dieser Disziplin. Zuletzt hatte Markus Wasmeier im März 1991 einen Super G gewonnen. Ferstl setzte sich knapp vor Max Franz aus Österreich (+0,02 Sekunden) und dessen Landsmann Matthias Mayer (+0,10) durch. "Das ist unglaublich, geil!", sagte Ferstl im Zielraum. Mit dem ersten Podiumsplatz seiner Laufbahn bescherte der Sohn des früheren Kitzbühel-Siegers Sepp Ferstl dem Deutschen Skiverband (DSV) zudem den ersten Erfolg in einem Speed-Rennen seit Max Rauffers Abfahrts-Coup vor 13 Jahren ebenfalls in Gröden. Andreas Sander wurde Sechster. Thomas Dreßen erwischte nach seinem dritten Platz bei der Abfahrt in Beaver Creek diesmal keinen optimalen Tag und landete auf Platz 20.
Rennabbruch nach 38 Fahrern
"Für uns ist das ein Traum", sagte DSV-Sportdirektor Wolfgang Maier zum Überraschungserfolg Ferstls und sprach von einer "historischen" Leistung. Ferstl profitierte auf der berühmten Saslong-Piste auch von seiner frühen Startnummer 2. Wenig später setzte Schneefall ein und verlangsamte die Strecke. Zudem zog teilweise Nebel auf, der die Sicht für die anderen Starter beeinträchtigte. Nach 38 Fahrern wurde das Rennen schließlich abgebrochen. Am Samstag will das deutsche Speed-Trio bei der legendären Abfahrt auf der Saslong nachlegen und das dritte Speed-Podest in Serie einfahren. Ferstl, Dreßen und Sander haben ihr Ticket für die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang bereits sicher.
Neureuther operiert
Slalom-Ass Felix Neureuther wird dagegen definitiv nicht in Südkorea starten. Der 33-Jährige wurde am Freitag vom Kniespezialisten Christian Fink in Innsbruck operiert und muss nun mehrere Monate lang pausieren. Neureuther hatte sich am 25. November bei einem Trainingssturz in den USA einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen. Zunächst hatte er auf eine Operation verzichtet, um sich die Möglichkeit eines Starts in Pyeongchang noch offenzuhalten. Neureuther hatte den ersten Slalom der Saison in Levi in Finnland gewonnen und galt als Medaillenkandidat für die Winterspiele.
sn/ck (dpa, sid)