Festnahmen nach Tod von Radrennfahrer
8. Februar 2018Die Ermittlungen zum Tod von Linas Rumsas, dem litauischen Amateur-Radrennfahrer und Sohn des überführten Dopingsünders Raimondas Rumsas, haben in Italien zur Festnahme von Verantwortlichen eines der größten Amateur-Radteams geführt. Wie die ermittelnde Staatsanwaltschaft in der toskanischen Stadt Lucca mitteilte, wurden Ermittlungen gegen insgesamt 17 Personen aufgenommen. Sechs Verantwortliche wurden festgenommen, darunter der Eigentümer des Teams, ein ehemaliger Sportdirektor und ein Apotheker.
Der Rennstall Altopack-Eppela
Die jungen Athleten des Altopack-Eppela-Rennstalls sollen vom Teamchef zur Einnahme von Dopingsubstanzen, darunter Epo und Wachstumshormonen, gedrängt worden sein, heißt es. Linas Rumsas war am 2. Mai 2017 im Alter von 21 Jahren verstorben. Wie die Staatsanwaltschaft vermutet, geschah dies infolge der Einnahme verbotener Dopingsubstanzen.
Die Wohnung der Familie Rumsas unweit von Lucca wurde kurz daraufhin durchsucht. Auch in der Wohnung des Teamchefs wurden Durchsuchungen durchgeführt. Dabei wurden verbotene Substanzen beschlagnahmt.
Im Auto: Epo, Anabolika, Aufputschmittel
Das italienische Anti-Doping-Gericht hatte im Januar Linas' Bruder Raimondas Rumsas junior (23) wegen Dopings für vier Jahre bis 2021 gesperrt. Ihm war bei einer Trainingskontrolle am 7. September 2017 die Einnahme eines Wachstumshormons nachgewiesen worden. Vater Raimondas Rumsas war beim Giro d'Italia 2003 positiv auf das Blutdopingmittel Epo getestet und für ein Jahr gesperrt worden. 2002 hatte er die Tour de France als Gesamtdritter beendet. Während der Frankreich-Rundfahrt wurde seine Frau Edita bei einer Grenzkontrolle nach Italien mit erheblichen Mengen Epo, Anabolika und Aufputschmitteln im Auto erwischt und festgenommen.
ml/sw (SID, afp)