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Fiat verlässt Italien

29. Januar 2014

Der traditionsreiche italienische Autobauer Fiat kehrt seinem Heimatland den Rücken: Der Konzern mit dem neuen Namen Fiat Chrysler Automobiles wird seinen Firmensitz in den Niederlanden haben.

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Fiat 500
Bild: picture-alliance/dpa

Die Entscheidung über die Neustrukturierung nach der vollen Fusion von Fiat und Chrysler traf der Verwaltungsrat am bisherigen Firmensitz Turin. Zu erwarten sei, dass der Konzern mit dem neuen Firmennamen Fiat Chrysler Automobiles (FCA) neben den Niederlanden aus Steuergründen auch einen Sitz in Großbritannien haben werde, heißt es in der Mitteilung weiter.

"Mit der Schaffung von Fiat Chrysler Automobiles beginnt ein neues Kapitel unserer Geschichte", sagte John Elkann, Präsident des Fiat-Verwaltungsrates. "Heute ist einer der wichtigsten Tage in meiner Karriere bei Fiat und Chrysler", fügte Vorstandschef Sergio Marchionne an.

Kein Grund für Euphorie

Die Aktien des Konzerns sollen in New York und Mailand gehandelt werden, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Im Jahr 2013 schrieb Fiat unterdessen nur dank Chrysler wieder schwarze Zahlen. Eher zurückhaltend ist der Ausblick für 2014: Fiat-Chrysler erwartet einen deutlich niedrigeren Gewinn. Die Aktie gab am Mittwoch zunächst um vier Prozent nach, auch weil der Verwaltungsrat entschied, den Aktionären keine Dividende zu zahlen.

Fiat CEO Sergio Marchionne Mexiko
Fait-Chef Marchionne, hier in MexikoBild: picture alliance / dpa

Die erwartete Neustrukturierung des Konzerns folgt auf die komplette Fusion des italienischen Autobauers und seiner US-Tochter Anfang des Monats. "Wir haben hart und zielstrebig gearbeitet, um Unterschiede in Stärken zu verwandeln und Hürden von nationalem oder kulturellem Widerstand aus dem Weg zu räumen", so Marchionne. "Heute können wir sagen, dass wir es mit einem Mix aus Erfahrung und Know-how geschafft haben, ein solides Fundament für einen globalen Autobauer zu schaffen, der auf einem Niveau mit unseren besten Wettbewerbern steht", sagte der Fiat-Chef weiter. Auch das neue Logo des Konzerns wurde am Mittwoch präsentiert. Es zeigt in blau die drei Buchstaben "FCA".

Niederlande begehrter Firmensitz

Fiat war zur Insolvenz 2009 bei Chrysler eingestiegen und hatte den Amerikanern mit technischem Know-how wieder auf die Beine geholfen. Im Gegenzug bekamen die Italiener immer mehr Anteile. Chrysler gelang ein Comeback. Vor zwei Wochen kaufte Fiat schließlich dem Gesundheitsfonds der US-Autogewerkschaft UAW dessen Minderheitsanteil an Chrysler für 4,35 Milliarden Dollar ab. Das machte die komplette Übernahme möglich. Mit der Verlegung in die Niederlande macht Fiat einen ähnlichen Schritt wie der Schwesterkonzern CNH Industrial, den es nach seiner Umstrukturierung ebenfalls ins Ausland zog. Auch weitere globale Konzerne wie etwa Airbus, Renault-Nissan und Ikea haben ihren Sitz in den Niederlanden.

hb/hf (dpa,rtr)