FIFA kürt Rapinoe, Messi und Klopp
23. September 2019US-Weltmeisterin Megan Rapinoe ist zur Weltfußballerin des Jahres gewählt worden. Die 34-Jährige, die mit ihrer Stimme gegen soziale Missstände und US-Präsident Donald Trump weit über den Fußball hinaus Bekanntheit erlangt hat, wurde in der Mailänder Scala ausgezeichnet. Sie setzte sich bei der Abstimmung des Weltverbands FIFA gegen ihre US-Teamkollegin Alex Morgan und die Engländerin Lucy Bronze durch, die vor allem auf Vereinsebene überzeugt hatte.
Rapinoe war in Frankreich als WM-Torschützenkönigin mit dem Goldenen Schuh und als beste Spielerin des Turniers mit dem Goldenen Ball ausgezeichnet worden. Ihre bewegende Ansprache beim Triumphzug der US-Fußballerinnen durch New York ging um die Welt. "Wir müssen mehr lieben, weniger hassen. Mehr zuhören, weniger reden. Es ist unsere Verantwortung, die Welt zu einem besseren Ort zu machen", hatte sie gesagt. Einen möglichen Besuch bei Trump im Weißen Haus hatten die Nationalspielerinnen aus Protest gegen dessen US-Politik schon vor einer Einladung abgelehnt.
Messi zum sechsten Mal gewählt, Premiere für Klopp
Der argentinische Stürmerstar Lionel Messi ist als erster Spieler zum sechsten Mal zum Weltfußballer des Jahres gewählt worden. Der 32-Jährige vom FC Barcelona setzte sich gegen den Portugiesen und fünfmaligen Titelträger Cristiano Ronaldo sowie Virgil van Dijk durch. Der Niederländer hatte vor wenigen Wochen die Trophäe als Europas Fußballer des Jahres gewonnen.
"Ich möchte meinem Team danken, denn als Trainer ist man immer nur so gut wie die Mannschaft", sagte Jürgen Klopp auf der Bühne. Der Coach von Champions-League-Sieger FC Liverpool wurde als Welttrainer des Jahres ausgezeichnet. Klopp setzte sich gegen Pep Guardiola von Manchester City sowie Mauricio Pochettino von Tottenham Hotspur durch. An Pochettino gewandt sagte Klopp: "So ist Fußball, wir haben dieses eine Spiel gewonnen, hättet ihr gewonnen würdest Du heute hier stehen", betonte Klopp und erinnerte an die gute Arbeit die auch der Tottenham-Coach geleistet habe.
Er sei "sehr stolz" sagte der frühere Bundesliga-Coach, der gut gelaunt im schicken Smoking an dem Opernhaus angekommen war. Klopp ist der dritte deutsche Preisträger der seit 2010 durchgeführten Wahl: Jupp Heynckes war nach dem Triple mit dem FC Bayern München im Jahr 2013 und Bundestrainer Joachim Löw nach dem WM-Triumph 2014 geehrt worden. Klopp war kurzfristig nach Italien geflogen - erst am Sonntag hatten die Reds das Spitzenspiel der Premier League gegen den FC Chelsea mit 2:1 gewonnen. Nach der hauchdünn verpassten Meisterschaft in der vergangenen Saison, die Manchester City mit einem Punkt Vorsprung gewann (98 zu 97), führt Liverpool die aktuelle Tabelle nach sechs Spielen souverän mit fünf Punkten Vorsprung vor den Citizens an.