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Das Gift in der Oder gibt Rätsel auf

15. August 2022

"Mir liegen dazu bisher keine Erkenntnisse vor", sagte Umweltministerin Steffi Lemke bei einem Krisentreffen in Stettin. Mit ihrer polnischen Kollegin Anna Moskwa gab es einiges zu bereden.

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Polens Umweltministerin Anna Moskwa (links) und Bundesumweltministerin Steffi Lemke bei ihrer gemeinsamen Pressekonferenz in Stettin
Polens Umweltministerin Anna Moskwa (links) und Bundesumweltministerin Steffi Lemke Bild: Marcin Bielecki/PAP/dpa/picture alliance

Ob es sich tatsächlich um chemische Substanzen aus industrieller Produktion handelt, "wissen wir nicht abschließend", sagte Bundesumweltministerin Lemke bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Polens Umweltministerin Anna Moskwa. "Deshalb muss mit Hochdruck zusammengearbeitet werden, um das zu klären."

Bislang habe keine der vorgenommenen Analysen die Existenz giftiger Substanzen in der Oder nachgewiesen, sagte Moskwa. "Wir analysieren verschiedene Möglichkeiten, sowohl das Einleiten gefährlicher Substanzen (...) als auch die natürliche Situation." Womit die polnische Ministerin die jüngsten Hitzewellen und die aktuelle Trockenheit meinte.

Quecksilber wars nicht

Zunächst war eine größere Menge an Quecksilber als Ursache vermutet worden. Erste toxikologische Untersuchungen ergaben nach polnischen Angaben jedoch, dass das Schwermetall als Ursache ausgeschlossen sei.

Mit schwimmenden Barrieren werden die toten Fische auf der Oder eingesammelt
Mit schwimmenden Barrieren werden die toten Fische auf der Oder eingesammeltBild: Marcin Bielecki/PAP/dpa/picture alliance

Lemke sagte, man habe lösungsorientiert diskutiert und "gute und gemeinsame Schritte" vereinbart. Dazu zählen insbesondere Verbesserungen bei den Informationsketten. Hier habe es in den vergangenen Tagen Versäumnisse gegeben. Die deutsche Seite sei zunächst durch Angler über das Fischsterben informiert worden.

Unabsehbare Folgen

Polens Regierung hatte eingeräumt, dass Informationen zu der Umweltkatastrophe auch innerhalb des Landes nicht weitergegeben worden seien: "Uns haben diese Informationen noch viel später erreicht", stellte Lemke klar. Jetzt gehe es um Schadensbegrenzung, die Information und den Schutz der Bevölkerung sowie um die Frage, wer das "Verbrechen begangen" habe.

"Es ist klar, dass wir uns einer wirklich schlimmen Umweltkatastrophe gegenübersehen", sagte die Ministerin. Die mittel- und langfristigen Auswirkungen seien noch nicht absehbar.

rb/ack (AFP, dpa)