1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Formel 1: Verstappen gewinnt in Frankreich

24. Juli 2022

Max Verstappen nutzt einen Patzer zum nächsten Sieg. Der Red-Bull-Fahrer führt in der Gesamtwertung wieder komfortabel. Charles Leclerc erlebt in Frankreich einen ganz bitteren Tag. Deutsche Fahrer ohne Chance.

https://p.dw.com/p/4EZMP
 Max Verstappen ballt im Rennanzug die Fäuste
Max Verstappen sichert sich in Frankreich den siebten SaisonsiegBild: ERIC GAILLARD/AFP

Max Verstappen hat einen folgenschweren Patzer von Charles Leclerc eiskalt ausgenutzt und im heißen WM-Duell mit dem Ferrari-Star zurückgeschlagen. Der Weltmeister gewann in der Hitze von Le Castellet den Großen Preis von Frankreich und feierte seinen bereits siebten Triumph im zwölften Saisonrennen - dabei profitierte er von einem Fehler Leclercs, der in Führung liegend ausschied und seine Chancen auf den WM-Titel wieder schwinden sieht. "Das war unglücklich für Charles, ich hoffe, es geht ihm gut", sagte Verstappen: "Ich bin dann einfach mein Rennen gefahren. Es liegt noch einige Arbeit vor uns, wir werden einfach so weitermachen."

Nutznießer war aber nicht nur Verstappen, der jetzt 63 Punkte vor Leclerc liegt, sondern auch Lewis Hamilton: Der Rekordweltmeister fuhr in seinem 300. Grand-Prix-Rennen in der Königsklasse auf den zweiten Platz und erreichte damit das beste Ergebnis in dieser bislang so schwierigen Saison ein. Bereits zum vierten Mal in Serie stand der Mercedes-Pilot damit auf dem Treppchen, er landete vor seinem Landsmann und Teamkollegen George Russell. "Das war ein hartes Rennen, und es ist ein großartiges Ergebnis", sagte Hamilton: "Die Zuverlässigkeit ist eine unserer großen Stärken."

Dass Carlos Sainz im zweiten Ferrari vom vorletzten bis auf den fünften Platz vorfuhr, war nach der bitteren Enttäuschung um Leclerc ein schwacher Trost. Am Boliden des Spaniers waren einige Teile ausgetauscht worden, weshalb er von hinten starten musste.

"Gebrauchter" Tag für Schumacher

Ebenfalls ein gebrauchtes Wochenende erlebte Mick Schumacher im Haas. Nachdem er zuletzt in Silverstone und Spielberg in die Punkte gefahren war, landete er diesmal am Ende des Feldes. Schon bevor er nach einem Rempler des Chinesen Zhou Guanyu (Alfa Romeo) zu einem Dreher gezwungen wurde, war Schumacher deutlich zurück. Auch Sebastian Vettel (Heppenheim) im Aston Martin verpasste die Top Ten und blieb ohne Punkt.

Leclerc hatte im Vorfeld des Wochenendes die Marschroute für den Rest der Saison vorgegeben. Nach zahlreichen Patzern und technisch bedingten Ausfällen müsse er nun "perfekt" abliefern und sich "keinen weiteren Fehler leisten". Anfangs sah es auch so aus, als könne der 24-Jährige Verstappen Paroli bieten. Beim Start blieb er vorne, und obwohl Verstappen in den ersten Runden immer wieder mit der Unterstützung von DRS versuchte, Überholmanöver zu setzen, behauptete der Ferrari-Pilot seine Führung souverän. Die beiden hatten sich schnell vom Rest des Feldes abgesetzt und waren in ihrer eigenen Liga unterwegs.

Leclerc rutscht in Streckenbegrenzung

Doch der entscheidende Fehler unterlief Leclerc nicht unter dem Druck Verstappens: Der Niederländer war in der 18. Runde in die Box gekommen, um zu versuchen, mit frischen Reifen Zeit gutzumachen. Alleine in Führung liegend leistete sich Leclerc dann einen Dreher und rutschte in die Streckenbegrenzung. Möglicherweise war ein steckengebliebenes Gaspedal die Ursache. Während Leclerc seinen Frust herausbrüllte, funkte Verstappen erschrocken in die Box: "Ist er okay?"

Körperlich in Ordnung war der Monegasse, dafür aber auch stocksauer über diesen so ärgerlichen Fehler. Verstappen jedenfalls nutzte diese Steilvorlage und verwaltete das Rennen an der Spitze souverän. Von Hamilton drohte dem Weltmeister keine Gefahr, sodass sich der Red-Bull-Pilot auf die Jagd nach dem Extrapunkt für die schnellste Rennrunde konzentrieren konnte. 

jst/hf (dpa/sid)