Frühes Aus für Petkovic
31. August 2016Der freie Fall der einstigen deutschen Tennis-Frontfrau Andrea Petkovic geht ungebremst weiter: Auch bei den US Open in New York scheiterte die frühere Top-10-Spielerin am Einzug in die dritte Runde - wie schon bei den vergangenen Tennis-Höhepunkten. Viel zu wenig für die Ansprüche der ehrgeizigen Darmstädterin. Während Carina Witthöft ihr zweites Match gewann, unterlag Petkovic der zuletzt lange verletzten Schweizerin Belinda Bencic nach einer schwachen Vorstellung 3:6, 2:6.
"Ich bin frustriert, aber nicht panisch oder besorgt", sagte Petkovic: "Ich erwarte viel mehr von mir, aber es ist das erste Mal, dass ich noch an mich glaube, während alle um mich herum den Kopf verlieren." Vom "Kater der vergangenen Saison", als sie laut über ihr Karriereende nachgedacht hatte, erhole sie sich nur langsam.
Dagegen quälte sich Witthöft beim 6:1, 6:7 (1:7), 6:1 gegen die Kasachin Julia Putinzewa nach 2:44 Stunden in die nächste Runde. Die Weltranglisten-102. hatte im zweiten Satz bereits 5:2 geführt und drei Matchbälle liegengelassen, ehe die 21-Jährige sich im dritten Durchgang wieder fing. Am Freitag spielt Witthöft gegen Vorjahrsfinalistin Roberta Vinci (Italien/Nr. 7) um ihr erstes Achtelfinal bei einem der vier Grand-Slam-Turniere.
Im freien Fall
Davon kann Petkovic derzeit nur träumen: Schon bei den Höhepunkten in Melbourne (1. Runde), Paris (2.) und Wimbledon (2.) sowie den Olympischen Spielen in Rio (1.) war sie in dieser Saison früh ausgeschieden. Die harte Arbeit mit ihrem Trainerteam um den Jan de Witt schlägt sich nicht in den erhofften Ergebnissen nieder - noch nicht, meint zumindest Petkovic. "Ich liebe Tennis und warte darauf, dass diese Liebe irgendwann erwidert wird", sagte die 28-Jährige.
Seit dem Halbfinale beim WTA-Turnier in Dubai im Februar reiht sich jedoch eine Enttäuschung an die nächste. Nur noch einmal, beim Rasenturnier im britischen Eastbourne, gewann Petkovic zwei Matches nacheinander, in der Weltrangliste liegt sie nur noch auf Platz 43 - Tendenz fallend. Die spielerischen Fortschritte, von denen sie selbst spricht, sind höchstens marginal zu erkennen, gegen Bencic nicht einmal das.
to/jw (sid)