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Frankreich schickt Verstärkung

7. Dezember 2013

Nun schickt Frankreich doch deutlich mehr Soldaten in die Zentralafrikanische Republik als zuvor angekündigt. Auch die Afrikanische Union will ihre Truppen in dem vom Bürgerkrieg bedrohten Land aufstocken.

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Französische Truppen patrouillieren in Zentralafrikanischer Republik (foto: reuters)
Bild: Reuters

Bevölkerung im Schockzustand

Immer mehr französische Bodentruppen rücken in die Zentralafrikanische Republik vor. So überquerten am Samstag 200 Soldaten aus Kamerun kommend die Grenze beim Übergang Cantonnier im Westen des Krisenstaats. In der Hauptstadt Bangui hat sich nach dem jüngsten Blutbad die Lage zunächst beruhigt. Frankreich kündigte an, die militärische Präsenz in seiner früheren Kolonie um weitere 400 Soldaten aufzustocken.

Die Truppenstärke werde sich innerhalb von Stunden auf 1600 Soldaten belaufen, gab der sozialistische Präsident François Hollande bei einem internationalen Treffen zur Lage in der Zentralafrikanischen Republik in Paris bekannt. Zuerst war man noch von 1000, später von 1200 Soldaten ausgegangen. Vorrangiges Ziel der Mission sei es, "alle Milizen und bewaffneten Gruppen, die die Bevölkerung terrorisieren, zu entwaffnen". Die französische Militärintervention werde "schnell und effizient" sein, fügte Hollande hinzu.

Afrikanische Union verdoppelt Truppenstärke

Die Afrikanische Union werde ihre bereits in der Zentralafrikanischen Republik stationierten Einheiten von 3500 auf 6000 Mann aufstocken, hieß es in einer Mitteilung des Élyséepalastes in Paris. Dort hatten sich nach dem französisch-afrikanischen Gipfeltreffen am Samstag die Anrainerstaaten des zentralafrikanischen Landes mit dem französischen Präsidenten Hollande zu einer Lagebesprechung getroffen.

Französische Truppen patrouillieren in Zentralafrikanischer Republik (foto: reuters)
Französische Truppen zwischen den Fronten von islamischen und christlichen GruppenBild: Reuters

In Cantonnier wurden die mit Lastwagen und gepanzerten Fahrzeugen eingerückten Franzosen von einer begeisterten Menge empfangen. Ähnlich war die Begrüßung in der westlichen Stadt Bouar, von der es bis zum südöstlich gelegenen Bangui 250 Kilometer sind. Bouar war lange Zeit einer von Frankreichs Hauptmilitärstützpunkten in Afrika.

Staatsmacht zerbröselt

Der UN-Sicherheitsrat hatte am Donnerstag einem "robusten" Militäreinsatz in der Zentralafrikanischen Republik zugestimmt. Die französischen Soldaten sollen den Krisenstaat gemeinsam mit den Einheiten der AU befrieden. In Zentralafrika herrschen Chaos und Gewalt, seit das vorwiegend muslimische Rebellenbündnis Séléka im März Staatschef François Bozizé stürzte. Übergangspräsident Michel Djotodia löste die Séléka später auf, die Gewalt hielt aber unvermindert an. Seit Donnerstag waren bei Gefechten allein in der Hauptstadt Bangui nach jüngsten Angaben des Roten Kreuzes mindestens 394 Menschen getötet worden.

Im mehrheitlich christlichen Bangui waren Patrouillen mit Panzerfahrzeugen der französischen Armee unterwegs. An den Hauptkreuzungen waren Panzer postiert, französische Fallschirmjäger gingen Streife. Einwohner berichteten am Telefon, in der Nacht seien im Gegensatz zu den beiden vorherigen Tagen nur noch vereinzelt Schüsse zu hören gewesen. Außerdem seien weniger bewaffnete Milizionäre in den Straßen unterwegs.

SC/zam (afpe, rtre, APE)