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Franzosen verspielen Etappensieg

18. Juli 2015

Der Brite Stephen Cummings schnappt den Franzosen den schon sicher geglaubten zweiten Etappensieg bei der Tour de France weg. In der Gesamtwertung ändert sich auch nach dem 14. Teilstück nichts.

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Stephen Cummings reißt den rechten Arm hoch und jubelt über seinen Etappensieg (Foto: ERIC FEFERBERG/AFP/Getty Images)
Bild: Getty Images/AFP/E. Feferberg

Der britische Radprofi Stephen Cummings hat die 14. Etappe der 102. Tour de France gewonnen und dem südafrikanischen Team MTN-Qhubeka am Internationalen Nelson-Mandela-Tag den ersten Etappensieg bei der Frankreich-Rundfahrt beschert. Der 34-Jährige stach im Pokerspiel um den Tageserfolg die französischen Radsport-Hoffnungen Thibaut Pinot (FDJ) und Romain Bardet (Ag2R) vor den Augen von Staatspräsident Francois Hollande aus und verhinderte nach 178,5 Kilometern von Rodez nach Mende den zweiten Etappensieg der Grande Nation bei der Tour 2015.

Christopher Froome (2.v.l.) fährt in der Mitte seines teams Sky (Foto: JEFF PACHOUD/AFP/Getty Images)
Sicher weiter in Gelb: Froome (2.v.l.) und sein Team SkyBild: Getty Images/AFP/J. Pachoud

Im Kampf um den Gesamtsieg gab sich Spitzenreiter Christopher Froome (Sky) erneut keine Blöße. An der Cote de la Croix Neuve, einem vergleichsweise kurzen, aber im Schnitt 10,1 Prozent steilen Anstieg unmittelbar vor dem Ziel, parierte der 30 Jahre alte Träger des Gelben Trikots nicht nur die Angriffe seiner Rivalen wie bereits in den Pyrenäen spielend, sondern nahm ihnen sogar weitere Zeit ab. Der größte Verlierer war dabei der US-Amerikaner Tejay Van Garderen (BMC), der 40 Sekunden auf Froome und den zweiten Platz im Gesamtklassement an den Kolumbianer Nairo Quintana (Movistar) verlor.

Einen Rückschlag im Kampf um das Grüne Trikot erlebte der deutsche Top-Sprinter Andre Greipel. Der Rückstand des 33-Jährigen vom Team Lotto-Soudal auf Wertungs-Spitzenreiter Peter Sagan aus der Slowakei (Tinkoff-Saxo) vergrößerte sich am Samstag auf 61 Punkte.

Taktiert und verzockt

Die Etappe hatte nervös begonnen. Vom Start weg setzte eine Vielzahl von Fahrern immer wieder Attacken, darunter mehrmals auch Sagan. Nach rund 80 Kilometern fanden 20 Radprofis aus verschiedenen Gruppen zu einem Fluchtverbund zusammen, der den anspruchsvollen Schlussabschnitt jedoch nicht geschlossen in Angriff nahm.

Stephen Cummings fährt jubelnd ins Ziel, Thibaut Pinot (2.v.r.) und Romain Bardet (r.) haben das Nachsehen (Foto: ERIC FEFERBERG/AFP/Getty Images)
Pinot (2.v.r.) und Bardet (r.) schauen dem Sieger hinterherBild: Getty Images/AFP/E. Feferberg

In der Abfahrt der Cote de Sauveterre rund 30 Kilometer vor dem Ziel nahm der Pole Michal Golas (Etixx-QuickStep) Reißaus, wenig später zog der Slowake Kristijan Koren (Cannondale-Garmin) nach. Für das Duo wurde der steile Weg zum Ziel allerdings zu lang, den Sieg schienen Pinot und Bardet unter sich auszumachen. Doch auf dem letzten flachen Kilometer verzockten sich die Franzosen und verspielten den sicher geglaubten Etappenerfolg.

Dem deutschen Klassiker-Spezialisten John Degenkolb bietet sich am Sonntag beim 15. Abschnitt über 183 Kilometer von Mende nach Valence die wohl letzte reelle Gelegenheit auf einen Etappensieg. Das Teilstück ist anspruchsvoll und bei entsprechender Fahrweise womöglich zu schwierig für reine Sprinter.

ck/rb (sid)