Freiburgs großer Pokalabend
26. Februar 2013Die ganz in schwarz spielenden Freiburger waren noch gar nicht richtig im Spiel angekommen, da lagen sie bereits mit zwei Toren im Hintertreffen: In der zweiten Spielminute sahen sich sechs Freiburger drei Mainzer Angreifern gegenüber, fanden aber keine Ordnung und mussten zusehen, wie Shawn Parker die Führung erzielte. Weitere zwei Minuten später hatte Niki Zimling die nächste Chance: Seine Direktabnahme fand ihren Weg an vielen Abwehrspielerbeinen und dem Torwart vorbei ins Netz: 2:0, aber nicht die Vorentscheidung.
Denn die Breisgauer steckten den Rückstand schnell weg, kämpften sich in die Partie zurück und erspielten sich in der Folge auch ein Chancenplus – ohne aber einen Treffer erzielen zu können. Allerdings vergaben auch die Hausherren in der ersten Spielhälfte noch einige Kontergelegenheiten überhastet.
Mainz schwächte sich selbst
Im zweiten Durchgang waren die Gäste die eindeutig engagiertere Mannschaft, konnten sich aber zunächst kaum Torgelegenheiten erspielen, während sich die Mainzer aufs Kontern verlegten. Die 22.000 Zuschauer in Mainz sahen eine temporeiche Begegnung, die aber nur selten auf hohem spielerischen Niveau war – dafür gab es zu viele Abspielfehler und technische Unzulänglichkeiten.
Nach einer Stunde brachte Mainz' Trainer Thomas Tuchel mit Mario Caliguri einen frischen Spieler für den Torschützen Niki Zimling. Keine 60 Sekunden später hatte der drei Jahre jüngere Bruder von Freiburgs Daniel Caliguri eine dicke Torchance, scheiterte aber an Freiburgs Keeper Oliver Baumann (62.).
In der 64. Minute machten die Hausherren das Spiel unfreiwillig wieder spannend: Zdenek Pospech sah wegen wiederholten Foulspiels die Rote Karte und musste das Spielfeld verlassen. Gegen nur noch zehn Mainzer bekamen die Gäste Oberwasser und sie erkämpften sich zahlreiche Chancen. Mit Erfolg: Ivan Santini in der 85. Minute und Daniel Caliguri mit einem umstrittenen Foulelfmeter glichen in der Nachspielzeit tatsächlich noch aus – die Partie musste in die Verlängerung.
Überstunden im Süd-Derby
In der Verlängerung spielten beide Teams weiter mit offenem Visier – offenbar wollte keiner der Spieler ins Elfmeterschießen. In der 108. Minute verhinderte das schließlich Freiburgs Daniel Caliguri, der seinen zweiten Treffer an diesem Abend erzielte. Damit entschied er nicht nur das Duell der Galiguri-Brüder für sich, sondern belohnte auch seine Mannschaft, die trotz des frühen Rückstands nie aufgab und sich den Sieg mit einer großen kämpferischen Leistung verdient hat.
In der zweiten Partie des Viertelfinales im deutschen Vereinspokal stehen sich zurzeit die Drittligisten von Kickers Offenbach und die in der Bundesliga enttäuschenden Wolfsburger gegenüber. Die Partie am Bieberer Berg wird frühestens um 22:15 Uhr MEZ abgepfiffen.