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Reise

Gatwick-Verdächtige wieder frei

23. Dezember 2018

Die Drohnen-Störaktionen am englischen Flughafen Gatwick bleiben rätselhaft. Ein zunächst festgenommenes Paar hatte nach jüngsten Erkenntnissen der Ermittler doch nichts mit dem mysteriösen Fall zu tun.

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Gatwick Flughafen Polizei
Bild: Getty Images/L. Neal

Der 47-jährige Mann und die 54-jährige Frau seien bei den Verhören sehr kooperativ gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Beide stammen aus der Stadt Crawley, die nur etwa acht Kilometer von dem Airport entfernt liegt. 

Britischen Medien zufolge handelt es sich um ein Ehepaar. Der Mann sei Fenstermonteur und begeistert von Drohnen und ferngesteuerten Hubschraubern. Sein Arbeitgeber hatte aber bereits den Vorwürfen widersprochen: Der Mann habe während der Störaktionen gearbeitet und sei absolut zuverlässig. Nachbarn beschrieben ihn als hart arbeitenden, unauffälligen, zweifachen Vater.

Zur Freude vieler Weihnachtsurlauber konnte in Gatwick konnte am Samstag der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden. Rund 40
Mal waren dort zuvor Drohnen gesichtet worden. Gatwick ist der siebtgrößte Flughafen Europas und der zweitgrößte in Großbritannien.

Zahlreiche Flugausfälle

Als Vorsichtsmaßnahme waren seit Mittwochabend insgesamt etwa 1000 Flüge ausgefallen oder umgeleitet worden. Betroffen davon waren einem Flughafensprecher zufolge insgesamt 140.000 Passagiere. Viele strandeten in Gatwick und mussten auf dem nackten Boden schlafen.

Von einem terroristischen Hintergrund gehen die Behörden bislang nicht aus. Nach Polizeiangaben gibt es auch keine Hinweise darauf, dass eine ausländische Regierung ihre Finger im Spiel haben könnte. Nicht ausschließen wollten die Ermittler, dass es sich bei
den Tätern um radikale Umweltschützer handeln könnte.

Auch in Deutschland sind Zwischenfälle mit Drohnen ein wiederkehrendes Problem. In den vergangenen Monaten haben sie sogar
deutlich zugenommen: So wurden nach Angaben der Deutschen Flugsicherung bis einschließlich November 152 Fälle gemeldet, bei
denen Verkehrsflieger durch Drohnen behindert wurden, die gefährlich nah an Flughäfen oder auf der Strecke auftauchten. Im bisherigen Rekordjahr 2017 waren es dagegen nur 88 gewesen.

hf/haz (afp, dpa)