Iranischer General in Syrien getötet
9. Oktober 2015Bei den Kämpfen in Syrien ist ein General der iranischen Revolutionsgarden getötet worden. Hussein Hamedani sei bereits am Mittwochabend in der Nähe von Aleppo ums Leben gekommen, erklärte die Eliteeinheit. Er habe die syrische Armee bei den Kämpfen gegen die Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) beraten. Der Iran ist der wichtigste regionale Verbündete des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und unterstützt ihn im Bürgerkrieg militärisch wie wirtschaftlich.
Unterdessen erzielte der IS einen der größten Geländegewinne seit Monaten. Die Extremisten hätten nördlich der Stadt Aleppo mehrere bislang von Rebellen kontrollierte Orte eingenommen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Demnach rückte die Terrormiliz näher an Gebiete unter Kontrolle des Regimes heran. So stünden die Kämpfer nur noch zwei Kilometer vor einem Industriegebiet im Norden von Aleppo, das noch unter Kontrolle der Regierungseinheiten sei. Viele Menschen seien gestorben oder verletzt worden, hieß es weiter. Die Angaben der Beobachtungsstelle, die sich auf ein Netzwerk von Informanten im Bürgerkriegsland Syrien stützt, können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.
Der Vormarsch kommt zwei Tage nach Beginn einer von russischen Luftangriffen unterstützten Bodenoffensive der syrischen Armee gegen Rebellen, die den IS bekämpfen. Das Regime und seine Verbündeten hatten am Mittwoch nördlich von Hama einen Großangriff begonnen. Russland fliegt zudem seit mehr als einer Woche Luftangriffe in Syrien. Nach Aussage des Kreml gelten die Bombardierungen dem IS.
"Ziele erreicht"
Auch Frankreich flog erneut Luftangriffe. Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian erklärte in Paris, in der Nacht sei eine neue Angriffswelle eingeleitet worden. Dabei sei ein Trainingslager in der IS-Hochburg Rakka ins Visier genommen worden. "Die Ziele wurden erreicht", sagte Le Drian im Sender Europe 1. "Es wird weitere Angriffe gegen Orte geben, wo sich der IS organisiert, um uns zu bedrohen."
Die russischen Luftangriffe dagegen würden mit überwiegender Mehrheit nicht den IS-Dschihadisten gelten, sondern der Unterstützung des syrischen Machthabers Assad. "80 bis 90 Prozent" der Luftangriffe seien nicht gegen den IS gerichtet, sagte Le Drian. Der Westen hat Russland wiederholt vorgeworfen, die von Moskau angeordneten Bombardements würden vor allem Assad stützen.
stu/ml (afp, dpa, rtr)