Gladbach und "Wölfe" nur remis
2. Oktober 2014Borussia Mönchengladbach und der VfL Wolfsburg warten weiter auf den ersten Sieg in der Gruppenphase der Europa League. Gladbach trennte sich vom FC Zürich mit 1:1 (1:1), auch das Spiel zwischen dem VfL Wolfsburg und dem OSC Lille endete 1:1 (0:0)-Unentschieden. Die Borussia liegt damit in ihrer Gruppe auf dem dritten Platz, Wolfsburg ist Letzter.
Gladbach besser, aber ideenlos
Gladbach-Trainer Lucien Favre, der an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrte, musste im Auswärtsspiel in Zürich auf einige Stammkräfte verzichten. Unter anderem fiel Weltmeister Christoph Kramer wegen einer Wadenverletzung aus. Favre hatte den FC Zürich 2006 und 2007 zur Schweizer Meisterschaft geführt. Die Borussia startete mit einer Großchance in die Partie: Max Kruse verfehlte jedoch freistehend aus kürzester Distanz. Auch Branimir Hrgota hatte die Führung wenig später auf dem Fuß, vergab aber ebenfalls - die Angriffe verliefen zu unpräzise. Die Schweizer machten es besser: Nach einem Dribbling passte Marco Schönbächler quer vor das Gladbacher Tor, wo Franck Etoundi stand und zur 1:0-Führung abstaubte (23. Minute). Die Borussia reagierte gelassen und kam nur zwei Minuten später durch einen sehenswerten Weitschuss von Havard Nordtveit zum 1:1-Ausgleich.
Auch im zweiten Durchgang blieben die Gäste aus Deutschland spielbestimmend und drängten die Hausherren in die eigene Hälfte, es fehlten aber die zündenden Ideen. Immer wieder rannten sich die Borussen in der stabilen Defensive fest. "Wir hatten mehr Spielanteile, mehr Torschüsse, aber beim Abschluss hat uns die Geilheit gefehlt, das zweite Tor zu machen. Das ist ärgerlich" resümerte Sportdirektor Max Eberl. "Wir hätten den Sieg verdient gehabt. Man kann der Mannschaft nichts vorwerfen, außer dass sie das zweite Tor nicht geschossen hat." Mönchengladbach hat nach dem 1:1 gegen Villareal und dem Remis in Zürich nun zwei Punkte auf dem Konto und ist Gruppendritter. Im zweiten Spiel der Gruppe A siegte Villareal gegen Apollon Limassol mit 4:0 (2:0) und übernahm die Tabellenführung mit vier Punkten. Dahinter folgt Limassol mit drei Zählern. Zürich ist mit nur einem Punkt Letzter.
Wolfsburg verpasst Heimsieg
Ebenfalls mit einem 1:1 gegen den OSC Lille musste sich der VfL Wolfsburg zufrieden geben, dabei waren die "Wölfe" vor nur halbvollen Rängen im eigenen Stadion über große Strecken der Partie haushoch überlegen. Der VfL hatte sich gegen den französischen Club einiges vorgenommen, denn nach dem desaströsen 1:4 zum Auftakt gegen den FC Everton stand die Mannschaft von Dieter Hecking bereits unter Zugzwang. Im Heimspiel sollte unbedingt ein Sieg her und so machte Wolfsburg von Beginn an das Spiel, ohne jedoch zu zwingenden Torchancen zu kommen. Die besten vergaben Ivan Perisic, Sebastian Jung und Josuha Guilavogui im ersten Durchgang, während sich Lille auf das Kontern verlegte.
Überraschende Führung für Lille
Wolfsburg startete schwungvoll in die zweite Halbzeit, kam zu etlichen aussichtsreichen Gelegenheiten, scheiterte aber immer wieder am gegnerischen Torwart oder eigenen Unfähigkeit. Allein Perisic vergab zahlreiche Torchancen. Und so kam es, wie es kommen musste: Mit einem der wenigen Angriffe holte Lille einen Handelfmeter heraus: Ricardo Rodriguez hatte den Ball im Strafraum an die Hand bekommen. Der belgische Offensivmann Divock Origi ließ sich diese Chance nicht nehmen und verwandelte zum 1:0 für die Franzosen, die damit den Spielverlauf völlig auf den Kopf stellten (72. Minute). Der Tabellen-Dritte der französischen Liga hätte sogar in der Folge noch auf 2:0 erhöhen können, doch Nolan Roux verfehlte. Kevin de Bruyne rettete dem VfL wenigstens noch einen Punkt: Mit seinem Volley-Traumtor aus 25 Metern (82.) leitete er die Wolfsburger Powerplay-Schlussphase ein, die den Sieg aber nicht mehr brachte.
Im Parallelspiel der Gruppe H hatte es fast eine Überraschung gegeben: Samuel Eto'o rettete dem FC Everton in der 82. Minute ein 1:1 (0:1) bei FK Krasnodar. Damit hat Everton jetzt vier Punkte, Krasnodar und Lille zwei und Wolfsburg bleibt Letzter mit nur einem Zähler auf dem Konto. "Wir haben vieles gut gemacht, das war bisher die beste Saisonleistung", analysierte Wolfsburgs Aaron Hunt. "Leider haben wir uns nicht selbst belohnt. Manager Klaus Allofs ergänzte: "Wir haben eine sensationelle Moral bewiesen. Dass wir so einen Elfmeter bekommen, passt zum Spiel. Solche Spiele muss man vorher entscheiden."
Tauchen Sie hier noch einmal in den Liveticker der beiden Spiele ein. Hier finden Sie alle Ergebnisse und Tabellen der Europa League.