London: Reisewarnung für Schweden nach Koranverbrennungen
14. August 2023Nach den Koranverbrennungen in Schweden rät die britische Regierung ihren Bürgern bei Reisen in das skandinavische Land zu hoher Wachsamkeit. Es sei sehr wahrscheinlich, dass Terroristen versuchten, Anschläge in Schweden zu verüben, schrieb das britische Außenministerium in seinen aktualisierten Reiseempfehlungen für das Land. Man solle im öffentlichen Raum besonders wachsam sein.
Neue Aktion in Stockholm geplant
Schwedens Sicherheitsberater Henrik Landerholm ging in einer Erklärung auf die Sicherheitslage und auf den britischen Schritt ein: Vertreter von Terrororganisationen hätten zu Anschlägen gegen Schweden aufgerufen, schrieb er. Staaten und andere Akteure hätten diese Botschaften weiter befeuert. Die Sicherheitslage habe sich verschlechtert und Schweden sei zu einem vorrangigen Ziel geworden, erklärte Landerholm unter Verweis auf jüngste Angriffe etwa auf die schwedische Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad. Schweden und mit dem Land verknüpfte Unternehmen im Ausland sollten besonders wachsam und vorsichtig sein.
In Schweden und auch in Dänemark hatten kleinere Gruppen zuletzt immer wieder Exemplare des Korans angezündet oder anderweitig geschändet. In vielen muslimisch geprägten Ländern führte das zu Wut und Protesten. An diesem Montag plante ein Mann, der sich zuletzt an Koranverbrennungen beteiligt hatte, eine erneute Aktion in Stockholm.
Hinweis auch vom Auswärtigen Amt in Berlin
Das Auswärtige Amt in Berlin weist in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen darauf hin, dass sich die Gefahr von Terroranschlägen in Schweden nach Einschätzung des dortigen Nachrichtendienstes Säpo aufgrund der Koranschändungen erhöht habe. Man solle deshalb insbesondere an belebten Orten und bei ungewöhnlichen, nicht alltäglichen Ereignissen aufmerksam sein.
Dänemark hat seine verschärften Grenzkontrollen um eine Woche bis vorläufig zum 17. August verlängert. Grundlage dafür sind nach Angaben des dänischen Justizministeriums Empfehlungen des Inlandsnachrichtendienstes PET. "Die jüngsten Koranverbrennungen haben Auswirkungen auf das aktuelle Bedrohungsbild", erklärte Justizminister Peter Hummelgaard am 9. August.
pg/fab (dpa, rtr)