Obama-Reaktionen
21. Januar 2009Bundespräsident Horst Köhler gratulierte Barack Obama zu seinem Amtsantritt am Dienstag (20.1.2009) und lud ihn zu einem baldigen Besuch nach Deutschland ein. Deutschland wisse sich den Vereinigten Staaten besonders verbunden, schrieb Köhler in einem in Berlin veröffentlichten Telegramm. "Dass wir Deutsche in diesem Jahr Freiheit und Einheit feiern können, verdanken wir ganz besonders auch unseren amerikanischen Freunden und Partnern." Vor Obama lägen große Herausforderungen und Erwartungen, verbunden mit großen Chancen für die USA und die Welt.
Europa bietet Zusammenarbeit an
Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte, sie erwarte eine bessere Zusammenarbeit mit der neuen US-Regierung. "Ich hoffe, dass unsere Zusammenarbeit dadurch geprägt ist, dass man einander zuhört, Entscheidungen auf der Grundlage trifft, dass nur ein Land alleine die Probleme der Welt nicht lösen kann, sondern dass wir das nur gemeinsam miteinander schaffen", sagte Merkel im deutschen Fernsehen.
Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy erklärte sogar, er wolle mit Obama die Welt verändern. Frankreich sei entschlossen, Hand in Hand mit seinem Freund und Alliierten Amerika zusammenzuarbeiten, schrieb Sarkozy an Obama.
Großbritanniens Premierminister Gordon Brown sprach von einem neuen Kapitel in der amerikanischen wie auch in der Weltgeschichte. Obama sei nicht nur der erste schwarze US-Präsident, sondern auch entschlossen die Probleme der Welt zu lösen. Und die britische Queen Elizabeth II. die mit Obama bereits den 12. US-Präsidenten ihrer Regierungszeit erlebt, wünschte ihm alles Gute für die vor ihm liegenden Aufgaben.
Auch die Europäische Union gratulierte dem neuen US-Präsidenten. Die EU stehe bereit für eine enge Zusammenarbeit mit den USA bei den anstehenden gewaltigen Herausforderungen in einer sich verändernden Welt, heißt es in einer Botschaft der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft.
Papst Benedikt XVI. ermutigte Obama, sich für Verständigung und Frieden zwischen den Nationen einzusetzen. Er werde dafür beten, dass Gott ihm für seine großen Verpflichtungen Weisheit und Stärke leihe.
Hoffnungen auf Fortschritte im Nahen Osten
Auch in der arabischen Welt ist der Amtsantritt Obamas begrüßt worden. In ihren Glückwunschtelegrammen äußerten die Staatschefs von Ägypten, Tunesien, Marokko und den Vereinigten Arabischen Emiraten die Hoffnung, dass Obama für Fortschritte im Nahost-Friedensprozess sorge werde. Marokkos König Mohammed IV. betonte die besonderen Bemühungen, deren es bedürfe, um die Tragödie des palästinensischen Volkes zu beenden und sein Recht auf die Errichtung eines unabhängigen Staates zu garantieren.
Israels Präsident Schimon Peres sagte, er hoffe, dass Obama ein großer Präsdent werde. Als solcher müsse er für Frieden und gegen den Terror kämpfen, die Umwelt verbessern und der jungen Generation einen bessere Zukunft bieten.
Und der Iran, der wegen seines möglichen Strebens nach Atomwaffen in Visier der USA steht, hofft nach den Worten von Außenminister Manoucher Mottaki auf ein Ende der seit 30 Jahren andauernden diplomatischen Eiszeit mit den USA, allerdings nur auf Augenhöhe.
Skeptische Töne kamen aus Lateinamerika. Venezuelas Staatschef Hugo Chavez warnte vor Illusionen. Er hoffe aber, der neue Präsident Barack Obama markiere einen Kurswechsel für die Freiheit der Völker.
Wem gehört Obama?
Groß gefeiert wurde die Amtseinführung in der kenianischen Heimat von Obamas verstorbenem Vater. Feierstimmung herrschte vor allem in Kogelo, dem Heimatdorf der kenianischen Obamas.
Der Held des Kampfes gegen die Apartheid, Nelson Mandela, gratulierte dem ersten schwarzen Präsidenten schriftlich aus Südafrika. "Sie, Herr Präsident, haben eine neue Stimmung der Hoffnung gebracht", schrieb Mandela.
Und in der indonesischen Hauptstadt Jakarta, wo Obama vier Jahre seines Lebens verbracht hat, feierten Tausende die Amtseinführung des ehemaligen Nachbarn. Präsident Susilo Bambang Yudhyono sagte, er freue sich darauf, Obama eines Tages in seiner einstigen Heimat begrüßen zu können. (gmf)