Großflächige Evakuierung nach Vulkanausbruch in Indonesien
1. Mai 2024Nach dem neuerlichen Ausbruch des Vulkans Ruang in Indonesien müssen Tausende Anwohner in Sicherheit gebracht werden. Mehr als 6500 Menschen aus fünf Bezirken hätten bereits ihre Häuser verlassen, sagte ein Mitarbeiter der Rettungsdienste der Deutschen Presse-Agentur.
Insgesamt sind nach Angaben des Katastrophenschutzes rund 12.000 Menschen von der Evakuierung betroffen. Diese umfasst ein Gebiet von sieben Kilometern um den Feuerberg. Auch Schiffe der Marine sind im Einsatz. Im Sangihe-Archipel nördlich der Insel Sulawesi erhebt sich der Krater des Ruang 725 Meter hoch aus dem Meer.
Am Dienstag hatte der Vulkan eine 2000 Meter hohe Säule aus Asche, Rauch und Gestein in den Himmel geschleudert, begleitet von "Donnergrollen und anhaltenden Beben", wie die nationale Agentur für Vulkanüberwachung bekanntgab. Daraufhin riefen die Behörden erneut die höchste Alarmstufe und eine Tsunami-Warnung aus. Der Flughafen von Manado, der Hauptstadt der Provinz Sulawesi, sowie weitere Flughäfen der Region wurden vorübergehend geschlossen.
Seit Mitte April brach der Schichtvulkan bereits mehrere Male aus. Im Jahr 1871 hatte eine besonders heftige Eruption für einen Tsunami mit bis zu 25 Meter hohen Wellen gesorgt. Auf der Nachbarinsel Tagulandang kamen damals etwa 400 Menschen ums Leben.
Der Ruang - nicht zu verwechseln mit dem Raung auf der Insel Java - ist nur einer von vielen Vulkanen Indonesiens, das zu den vulkanisch aktivsten Regionen der Welt zählt. Das südostasiatische Land mit seinen mehr als 17.000 Inseln liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, wo mehrere Erdplatten zusammenstoßen. Daher gibt es dort häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche.
jj/kle (dpa, afp, rtr)