Semeru auf Java spuckt wieder Aschewolken
4. Dezember 2022Der Vulkan, der eine hunderte Meter hohe Aschewolke ausspuckte, bedrohe die umliegenden Dörfer, teilte das Zentrum für Vulkanologie und geologischen Katastrophenschutz mit. Den Bewohnern in einem Radius von acht Kilometern um den Krater sei empfohlen worden, das Gebiet zu verlassen.
Schutzräume für die Anwohner
Die Aschewolke des Vulkans erreichte eine Höhe von 15 Kilometer, meldete die japanische Meteorologiebehörde, die zunächst eine Tsunamiewarnung auslöste. Sie gelte für die Inselketten Miyako und Yaeyama in der Präfektur Okinawa, meldete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.
"Heiße Lawinen", die durch Lavaströme an der Spitze des Vulkans verursacht wurden, rutschten nach dem Ausbruch ab, sagte der Sprecher der Nationalen Katastrophenschutzbehörde, Abdul Muhari. Bislang gebe es keine Berichte über Tote oder Verletzte. Die meisten Bewohner in den beiden am stärksten bedrohten Dörfern hätten sich in Sicherheit bringen können. Für die Bewohner seien Schutzräume vorbereitet worden, hieß es weiter. Behörden verteilten kostenlose Masken an die Bevölkerung.
Später wurde die Region zusätzlich von Monsunregen heimgesucht, der sich mit Vulkanasche vermischte. Internet und Telefonverbindungen waren unterbrochen.
130 aktive Vulkan in Indonesien
Vor genau einem Jahr waren beim Ausbruch des Semeru 34 Menschen ums Leben gekommen. Mehrere Dörfer wurden damals in Schlamm und Asche gehüllt. Fast 10.000 Anwohner mussten aus ihren Häusern fliehen. Der 3676 Meter hohe Semeru ist der höchste Berg auf der indonesischen Hauptinsel Java und liegt rund 800 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Jakarta.
Indonesien hat rund 130 aktive Vulkane. Der südostasiatische Inselstaat liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort stoßen mehrere tektonische Platten aufeinander, so dass sich besonders häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche ereignen.
Erdbeben der Stärke 5,7
Bereits am Samstag war Java von einem Erdbeben der Stärke 5,7 erschüttert worden. Ein Mensch wurde verletzt, Berichte über Tote oder größere Schäden gibt es bisher nicht. Zwei Wochen zuvor waren bei einem starken Erdbeben in der Region nach Angaben der Behörden 331 Menschen ums Leben gekommen und tausende weitere verletzt worden.
nob/sti (afp, ap)