Haiti leidet noch immer
12. Januar 2013Der Karibikstaat Haiti hat drei Jahre nach dem verheerenden Erdbeben der über 220.000 Opfer gedacht, die bei der Katastrophe ums Leben kamen. Die Nationalflaggen wehten auf Halbmast und die Regierung rief einen Tag des Gedenkens aus.
Haitis Präsident Michel Martelly appellierte an alle Einwohner, gemeinsam am andauernden Wiederaufbau des Landes mitzuhelfen. "Unsere Zukunft hängt von uns ab", sagte der Staatschef anlässlich des Jahrestages des Erdbebens vom 12. Januar 2010. Hilfsorganisationen sprachen von Fortschritten auf dem Weg zu einer Stabilisierung, betonten aber zugleich die enormen Probleme des bitterarmen Landes, wo immer noch Hunderttausende Menschen in provisorischen Camps leben.
Die Europäische Union will weiter unterstützen
Die Europäische Union hat ihre Hilfszusagen für das Land erneut bekräftigt. Sie stellt weitere 30,5 Millionen Euro für humanitäre Hilfe in dem Karibikstaat bereit. Etwa jeder zweite Haitianer - also gut fünf Millionen Menschen - habe seit Januar 2010 von humanitären Hilfeleistungen aus Europa profitiert, hieß es in einer Erklärung der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton sowie der EU-Kommissare Kristalina Georgiewa und Andris Piebalgs. Sie beklagten, dass die Hilfe weiterhin durch politische Instabilität in dem Land behindert werde.
Seit der Naturkatastrophe am 12. Januar 2010 hat die EU insgesamt 213 Millionen Euro für humanitäre Hilfe in Haiti bereitgestellt. Bei dem Erdbeben verloren 1,5 Millionen Menschen ihre Wohnung. Dank der EU-Hilfen konnte die Zahl der Obdachlosen inzwischen auf 350.000 reduziert werden, teilte die EU-Kommission mit.
Nach dem Erdbeben kamen in den Folgejahren weitere Katastrophen hinzu. Es gab eine Cholera-Epidemie mit etwa 7500 Toten. Im Herbst 2012 zog der Tropensturm Sandy auch über Haiti hinweg: Dabei wurden mindestens 70 Menschen getötet. Auch Felder wurden überschwemmt, sodass es massive Ernteausfälle gab.
as/uh (dpa, dapd, afp)