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PolitikBotsuana

Historische Wahlniederlage für Botsuanas Regierungspartei

1. November 2024

In Botsuana hat sich die Opposition bei der Parlamentswahl erstmals seit 58 Jahren überraschend durchgesetzt. Präsident Mokgweetsi Masisi räumte seine Niederlage bereits ein.

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Anhänger des UDC-Präsidentschaftskandidaten Duma Boko halten ein Plakat mit seinem Konterfei in den Händen
Anhänger des UDC-Präsidentschaftskandidaten Duma Boko feiern den WahlsiegBild: MONIRUL BHUIYAN/AFP

Seit knapp 60 Jahren war in Botsuana die Regierungspartei Botswana Democratic Party (BDP) an der Macht in dem Land im südlichen Afrika, das bekannt ist für seine Diamanten und das Naturparadies Okavango-Delta.

Präsident Masisi erkennt die Wahlniederlage an

Nach der Parlamentswahl liegt jetzt aber das Oppositionsbündnis Umbrella for Democratic Change (UDC) bei der Auszählung weit vorn. UDC kam auf 35 der 61 Sitze im Parlament. Das teilte die Wahlkommission unter Berufung auf vorläufige Auszählungsergebnisse mit. Die BDP erlitt eine krachende Niederlage und holte demnach lediglich zwei Sitze. 

Botsuanas Präsident Mokgweetsi Masisi hebt die rechte Hand
Botsuanas Präsident Mokgweetsi Masisi kündigte nach Bekanntwerden der ersten Ergebnisse seinen Rückzug anBild: AFP

Präsident Mokgweetsi Masisi hat die Wahlniederlage anerkannt. "Wir müssen uns damit abfinden und zum Wohle der Nation Platz für die neue Regierung schaffen", sagte Masisi vor Journalisten in der Hauptstadt Gaborone. Vor der Wahl am Mittwoch war in dem ehemaligen britischen Protektorat mit rund 2,5 Millionen Einwohnern noch weithin ein erneuter Sieg der regierenden BDP erwartet worden.

Duma Boko wird wahrscheinlich neuer Staatschef

In Botsuana stellt die Partei, die im Parlament die Mehrheit hat, auch das Staatsoberhaupt. Damit ist sehr wahrscheinlich, dass der oppositionelle Präsidentschaftskandidat Duma Boko von der UDC für die nächsten fünf Jahre zum Staatschef gewählt wird. Der 54-jährige Menschenrechtsanwalt, der an der US-Elite-Universität Harvard studiert hat, machte sich im Wahlkampf für die Schaffung von Arbeitsplätzen, einem höheren Mindestlohn und eine Rentenerhöhung stark. 

Menschenrechtsanwalts Duma Boko bei der Stimmabgabe in Botsuana
Menschenrechtsanwalts Duma Boko führt die linksgerichtete UDC Bild: Themba Hadebe/AP/picture alliance

Die BDP hat Botsuana seit seiner Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1966 regiert. Trotz seines Reichtums an Diamanten leidet das Land an schwachem Wirtschaftswachstum, mangelnder industrieller Entwicklung und hoher Arbeitslosigkeit. Neben dem Bergbau ist die Safari-Industrie der größte Devisenbringer des Landes. Botsuana ist das Land mit den meisten Elefanten der Welt und zählt etwa 130.000 der grauen Dickhäuter.

pg/sti (dpa, afp, epd)

Redaktionsschluss 17.30 Uhr (MEZ). Dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert!